Börse Hamburg: Umsätze im Fondshandel ziehen leicht an
Die Umsätze im Fondshandel der Börse Hamburg lagen im Juni mit einem Gesamtvolumen von 82 Millionen Euro leicht über denen des Vormonats – und das, obwohl der Handel an den Feiertagen Pfingstmontag und dem Fronleichnam nur geringe Volumen erbrachte. Treiber waren erneut die Offenen Immobilienfonds. Die zehn umsatzstärksten Titel des Monats gehören ausnahmslos dieser Assetklasse an.
Aktienfonds standen dagegen nicht im Fokus der Anleger. „Am deutschen Aktienmarkt herrscht nach der Eroberung der Marke von 10.000 Punkten beim DAX zunächst einmal Ruhe“, kommentiert Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer der Börse Hamburg. „Viele Anleger trauen der Nachhaltigkeit der momentan sehr positiven Marktstimmung nicht. Die wiederholten Abwärtsbewegungen beim DAX im Juni zeigen, dass kleine Gewinne gern auch mal mitgenommen werden. Mit Blick auf das derzeit hohe Marktniveau und den zahlreichen Unsicherheiten durch die politische Lage in der Ukraine scheuen sie nicht nur direkte Aktienanlagen, sondern auch Aktienfonds.“ Die erneute Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank Anfang Juni wirkte sich hingegen kaum auf die Kurse aus.
Der umsatzstärkste Fonds im Juni war erneut der „CS Euroreal“, in dem Anteile im Wert von rund zehn Millionen Euro umgesetzt wurden. Andere Titel, für die die Fondsgesellschaft die Anteilsrücknahme ausgesetzt hat, wurden ebenfalls rege gehandelt. Unter den Top 10 nach Umsatz war zum Beispiel auch der „SEB ImmoPortfolio Target Return Fund“, der nach seiner Schließung im Frühjahr 2012 in den Handel aufgenommen wurde. Hier sorgte die Ankündigung der Fondsgesellschaft SEB von Anfang Juni für Aufsehen, den Fonds abzuwickeln – die Umsätze stiegen daraufhin deutlich an, der Kurs gab auf Monatssicht allerdings um zwei Prozent nach.
Teilweise ein Plus von mehr als 20 Prozent auf Monatssicht erreichten Fonds mit dem Anlageschwerpunkt auf solche Unternehmen, die von einem Preisanstieg bei Gold und anderen Edelmetallen profitieren. Die 20 Fonds mit der positivsten Wertentwicklung im Juni weisen diesen Anlageschwerpunkt auf. Performance-Spitzenreiter waren der „Stabilitas Silber + Weißmetall“ und der „Falcon Gold Equity Fund“, die jeweils um rund 22 Prozent zulegen konnten. Beide Fonds investieren vornehmlich in Titel, die überwiegend in der Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Edelmetallen tätig sind. „Edelmetalle wie Gold und Silber sind in Krisenzeiten eine handfeste Anlage. Aufgrund des Andauerns der Ukraine-Krise sind sie für viele Anleger wieder interessant geworden“, sagt Niklas Breckling, Makler bei der Wertpapierhandelsbank Schnigge. „Außerdem war die Preiskorrektur in den Monaten zuvor deutlich. Daher fallen die Kurszuwächse nun ebenfalls deutlich aus.“
Unter den Verlierern stechen Fonds mit einem Anlageschwerpunkt im Nahen Osten und in der arabischen Welt heraus. „Auch hier spiegelt sich die Ukraine-Krise wider“, analysiert Breckling. „Viele Anleger fürchten um ihr Geld und verkaufen sämtliche Titel in Schwellenmärkten.“
Quelle: Pressemitteilung Börse Hamburg
Die Börse Hamburg bietet seit August 2002 den Handel mit Offenen, aktiv gemanagten Investmentfonds an. Im Freiverkehr sind rund 4.500 Fonds gelistet. (jpw1)