Manipulation von Fondspreisen – Allianz-Tochter im Visier der US-Börsenaufsicht
Wie die FAZ berichtet, steht die Allianz-Tochter Pimco unter dem Verdacht, die Anteilspreise eines Rentenfonds verfälscht und dadurch höhere Gewinne ausgewiesen zu haben. Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC soll bereits ermitteln.
Die zur deutschen Allianz gehörende Fondsgesellschaft Pimco hat Ärger in den USA: Die Börsenaufsicht SEC wirft dem Unternehmen vor, die Rendite eines börsengehandelten Rentenfonds manipuliert zu haben. Die FAZ bezieht sich in ihrem Bericht auf Informationen des Wall Street Journals. Beim besagten Fonds soll es sich um einen „Total Return ETF“ handeln, also um einen börsengehandelten Rentenfonds mit einem Volumen von 3,6 Milliarden Dollar. Der Vorwurf der SEC lautet, dass der Fonds Investments zu Rabattpreisen bekommen haben soll, deren Werte aber höher angesetzt wurden. Wären tatsächlich Abweichungen bei der korrekten Bewertung bestimmter Investments erfolgt, könnte dies letztlich als eine Irreführung der Anleger gewertet werden.
Bei dem im März 2012 aufgelegten Fonds handelt es sich um einen aktiv verwalteten Investmentfonds der Gesellschaft, der als börsennotierter Fonds eher weniger kapitalmarktaffine Privatanleger als Zielgruppe hat. Und tatsächlich könnte die Performance des Fonds so manchen Anleger auf den ersten Blick beeindrucken, denn er hat sich seit seinem Bestehen mit einem Wertzuwachs von 16 Prozent deutlich besser entwickelt, als sein Vergleichsindex (5,6 Prozent). Allein für 2014 weist Pimco für den Fonds nach FAZ-Angaben einen Wertzuwachs von fünf Prozent aus, während der Referenzindex lediglich 4,1 Prozent zulegte.
Das Pimco-Management hat bereits seine enge Kooperation mit der SEC sowie seine Überzeugung beteuert, dass die eigenen Preisberechnungen angemessen gewesen seien und den Branchenstandards entsprächen. Die US-Wertpapieraufsicht SEC soll laut FAZ-Meldung derzeit genau prüfen, ob Investmentfonds ihre Vermögenswerte akkurat und gerecht bewerten. Für die Allianz-Tochter Pimco kommt dieses Misstrauen von offizieller Instanz aktuell besonders ungelegen, denn die Gesellschaft stand in jüngster Zeit schon wegen Fehlern in der Anlagestrategie und entsprechender Anlegerklagen stark unter Druck.
Quelle: www.faz.net
Die Pacific Investment Management Company, LLC (Pimco) ist eine Investmentgesellschaft und ein Tochterunternehmen der deutsche Allianz. Der Unternehmenssitz ist Newport Beach im US-amerikanischen Kalifornien. Pimco ist auf verzinsliche Wertpapiere (Anleihen, Renten etc.) spezialisiert und verwaltet ein Anlagevermögen von rund 1.940 Milliarden US-Dollar. Die 1971 gegründete Gesellschaft beschäftigt rund 2.500 Mitarbeiter.