Expo Real 2017 - alle Augen nach vorne
Am 6. November veröffentlichte EXXECNEWS INSTITUTIONAL eine Rückschau auf die ExpoReal von Andreas Wende, Geschäftsführer von Apollo Real Estate.
Die hohe Liquidität des Marktes und die allesamt vollen Auftragsbücher sind für die Branche Chance und Pflicht, in die Zukunft zu blicken, so sein Fazit. Wie wird die Immobilienwirtschaft künftig funktionieren? Welche neuen Technologien werden unseren Arbeitsalltag beeinflussen, verändern oder revolutionieren? Niemals wurde sich auf einer Expo Real intensiver mit diesen Fragen beschäftigt. Innovation, Digitalisierung und PropTechs gehörten zu den geläufigsten Schlagworten. Kein Zweifel, die Digitalisierung ist zumindest in den Köpfen der meisten Entscheider angekommen – und das sei gut so. Kein Zweifel bestehe aber auch daran, dass viele Unternehmen erst noch lernen müssten, digitale Prozesse in ihre Strukturen zu integrieren und sich neuen Geschäftsmodellen zu öffnen. Plattformen, die PropTechs und etablierte Unternehmen zusammenbringen, leisteten hier einen wichtigen Beitrag zur Modernisierung der Branche.
Neben Digitalisierung und PropTechs beschäftigten sich die Messeteilnehmer aber auch mit ganz klassischen Themen. Die Knappheit von Core-Produkten zwinge viele Anleger dazu, sich nach Alternativen in einer sehr heterogenen Produktlandschaft umzuschauen. Das mache es anspruchsvoller, geeignete Investments zu finden. Auch Trends im gewerblichen Immobiliensektor wurden verstärkt diskutiert: Neue Arbeitswelten schafften eine Nachfrage für flexiblere Produktangebote auf Seiten der Eigentümer. Trends wie Home-Office oder stark projektbezogene Arbeiten brauchten flexiblere Angebote. Co-Working und sich abzeichnende kürzere Laufzeiten von Mietvertragen seien nur erste Indikatoren für veränderte Rahmenbedingungen. Eine vertrauensvolle, persönliche Beratung sei in dieser dynamischen, aber unübersichtlichen Marktphase wichtiger als je zuvor.
Nicht zuletzt ging der Expo Real auch eine Bundestagswahl voraus. Nach den hohen Verlusten der großen Parteien und starken Kräften am linken und rechten Rand bleibe unklar, welchen Einflüsse die Politik künftig auf die Immobilienwirtschaft ausüben wird. Neben weiteren Impulsen für den Wohnungsneubau war hier vor allem die Regulatorik der Finanzmärkte ein Thema.