Finanzberatung: Imageförderung dringend benötigt

Die geänderten Anforderungen durch die Finanzmarktrichtlinie MiFID II, neue Vertriebsstrukturen, ein oftmals schlechtes Verbraucher-Image und die zunehmende Konkurrenz durch digitale Angebote - die Branche der Finanzberatung muss im Kampf um Kunden momentan an vielen Fronten kämpfen. Abhilfe will eine neue Interessenvertretung schaffen: Der Verein Zukunft für Finanzberatung wurde im Herbst 2018 im Rahmen der Messe DKM in Dortmund von Branchenverbänden, Marktteilnehmern und Dienstleistern der Branche gegründet und startet in diesen Tagen ein Verbraucherportal. Ziel des Vereins mit Sitz im bayerischen Kronach: die Förderung und Verbesserung des Ansehens der Finanz-, Versicherungs- und Vorsorgeberatung in Deutschland. In Ausgabe 14 hat EXXECNEWS bei dem neuen Verband nachgefragt.

Initiatoren und Gründungsmitglieder sind unter anderem der der AfW, Compexx Finanz und Profinanz. Unter den Förderern und Unterstützern des Vereins sind die Versicherungsunternehmen Condor und die Bayerische sowie die DWS Group. Ist es denn um die Branche der Finanzberatung so schlecht bestellt, dass eine Brancheninitiative zur Aufbesserung des Images benötigt wird? „Unserer Meinung nach eindeutig ja“, sagt Christian Schwalb, erster Vorsitzender der Initiative, zu EXXECNEWS. „Die Vorbehalte in der Öffentlichkeit sind so groß, dass sie einem Vertrauensvorschuss in die Branche durch die Verbraucher im Wege stehen. Auch für eine Anwerbung möglicher neuer Mitarbeiter für die Branche, ist das Image zu verbessern. Es muss die jungen Menschen wieder stolz machen, im Finanzsektor tätig zu werden“, so Schwalb. Die Reaktionen aus der Branche auf die Gründung der Initiative seien durchweg positiv gewesen. Vor allem die Vermittlerverbände sehen laut Schwalb in dem Interessensverein eine wichtige Ergänzung ihrer politischen Arbeit.

Als konkrete Maßnahmen zur Imageförderung soll der Verein unter anderem als Plattform zur Vernetzung in der Branche dienen. Geplant ist zudem ein Verbraucherportal, dass in diesen Tagen Online gehen soll. Über das Portal sollen Mehrwerte und Informationen für Verbraucher gezielt viral vermarktet werden. Im Mittelpunkt werden „Erfolgsgeschichten“ von Finanzberatern stehen. „Wir wollen mit diesem Portal mittel- und langfristig ein Gegengewicht in den Online-Medien schaffen, zu der fast ausschließlich negativen Berichterstattung über die Finanzdienstleistungsbranche“, sagt Schwalb, zudem Geschäftsführer der Finanzberatung BSC.

Finanziert werden sollen die Maßnahmen unter anderem durch Mitgliedsbeiträge sowie Unterstützung der Förderer. Mitglieder zahlen zwischen 250 Euro und 1.000 Euro jährlich, für Fördermitglieder liegt der Jahresbeitrag bei mindestens 5.000 Euro. Momentan sei der Verein ausreichend finanziert, um den Start des Portals und dessen Bewerbung umzusetzen. „Für einen dauerhaften Erfolg wären weitere Unterstützer wünschenswert. Vor allem aus der Branche der Geschlossenen Investmenthäuser und Initiatoren würden wir uns mehr Unterstützung wünschen. Gerade diese Produktanbieter sollten ein echtes Interesse an einer besseren Vertriebslandschaft haben. Je größer unsere Unterstützergruppe, desto stärker könnten wir werbend aktiv auftreten“, sagt Schwalb. Sobald das Portal online gegangen ist, werden weitere potenzielle Unterstützer persönlich angesprochen, so das Vorhaben. Für Schwalb liegen die Argumente, sich dem Verein anzuschließen, auf der Hand: Die Kunden wünschen sich für komplexere Finanzthemen persönliche Berater. Die Beraterschar in Deutschland habe aber inzwischen ein Durchschnittsalter von circa 53 Jahren erreicht. Produktgesellschaften, die auch morgen noch mit Vertriebspartnern agieren wollen, täten somit gut daran, sich für die Zukunft der Branche einzusetzen.

Eine Gegenmaßnahme zu den zahlreichen digitalen Finanzberatungsangeboten, die in den vergangenen Jahren gestartet sind, sei die Initiative nicht. Die aktuellsten Analysen zum User-Verhalten beispielsweise aus dem Hause Google zeigen laut Schwalb, dass der ROPO-Effekt (Research Online, Purchase Offline), also der Umstand, dass Konsumenten sich online informieren, bevor sie dann offline kaufen, noch immer stark zugunsten der face-to-face-Beratung ausfalle. Geschäftsmodelle, die eine komplexere Beratung erfordern, sieht der Vorsitzende der Initiative in den kommenden zehn Jahren durch die zunehmenden digitalen Angebote nicht wirklich gefährdet.

Die größte Herausforderung in nächster Zeit sieht er eher darin, neue Menschen für die Branche zu begeistern. Lebenswerke von Finanzdienstleistern können nur werthaltig übergeben und weitergeführt werden, wenn es geeignete jüngere Nachfolger gibt – genau diese fehlten deutschlandweit. Zudem seien Finanzberater gut beraten, sich den veränderten Marktgegebenheiten und einem anderen Verbraucherverhalten anzupassen.

www.exxecnews.de

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