Norwegischer Staatsfonds entscheidet über Private Equity

Am 10. April 2018 berichtete die „Wirtschaftswoche“ über einen Richtungsstreit im Norwegischen Staatsfonds. Dieser ist sowohl wegen seines Volumens von 900 Milliarden Euro als auch wegen seiner Performance von 13,7 Prozent Rendite legendär. Um die hohen Erträge auch künftig zu sichern, schlug der Chef des Fonds, Yngve Slyngstad, im Januar vor, künftig auch in Private Equity investieren zu dürfen, also in nicht-börsennotierte Unternehmen. Aus Insiderkreisen heiße es nun, dass noch diese Woche über Slyngstads Vorschlag entschieden werden soll, so die „Wirtschaftswoche“. Es wäre eine weitreichende Entscheidung, die die Ausrichtung des Fonds neu definieren würde.

Die Gräben zwischen den Fronten im Streit über diese Ausrichtung des Fondsgiganten seien tief. Auf der einen Seite stehe neben Fondschef Slyngstad auch Zentralbankchef Øystein Olsen. Beide argumentierten, dass Private-Equity-Beteiligungen und möglicherweise auch Hedgefonds gut in das Risikoprofil des Staatsfonds passten. Eine breitere Streuung solle auch langfristig die hohe Rendite sichern. Aus Anlegersicht sei dies eine gute Entscheidung. Die „Wirtschaftswoche“ zitiert Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg-Bank: „Für einen so großen Fonds halte ich es für richtig, Anlagen weit zu streuen und damit auch in Private Equity zu investieren.“

Schon 2016 war der Aktienanteil von 60 auf nahezu 70 Prozent aufgestockt worden, festverzinste Anteile angesichts des Zinstiefs hingegen zurückgefahren. Aktuell hält der Fonds Aktienbeteiligungen an fast 9000 Unternehmen aus aller Welt. In Deutschland ist der Fonds an fast allen Dax-Unternehmen beteiligt.

Der „Wirtschaftswoche“ zufolge monieren Kritiker den stetig wachsenden Anteil an risikobehafteten Anlagen. Dies passe schlecht zu einem Instrument, dass dem Gesetz nach kein Pensionsfonds, sondern ein Instrument der Haushaltspolitik sei und dem Finanzministerium in Oslo unterstehe. Im Gespräch sei etwa, nicht mehr in unsichere Sektoren wie Öl- und Gasfirmen zu investieren. Zudem sollen die Kontrollmöglichkeiten der Politik gestärkt werden. Es werde gar die Zerschlagung in zwei Teile gefordert, um den Fonds besser kontrollierbar zu machen.

Wie sich die Norweger entscheiden, könnte direkte Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft haben, betont die „Wirtschaftswoche“. Schon heute sei der Staatsfonds der größte Einzelaktionär im Dax. Dürfte er künftig zusätzlich in Private Equity investieren, könnte der Staatsfonds seine Fühler dann auch nach nicht-börsennotierten Unternehmen ausstrecken. In einem Interview habe Fondschef Slyngstad erst kürzlich Interesse am deutschen Mittelstand signalisiert. Es gebe viele erfolgreiche Unternehmen, in die er gerne investieren wolle, es aber bislang nicht dürfe, sagte Slyngstad. „Wir hoffen, dass sich das in diesem Jahr ändert.“ (AZ)

www.wiwo.de

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