Spezialisierung ist ein Schlüssel zum Erfolg

In EXXECNEWS 03 schreibt Kirsten Bode von Muzinich & Co. über Erfolgsfaktoren für Investments in der Assetklasse Private Debt:

„Private Debt ist en vogue. Vor allem Direct Lending, also die direkte Kreditvergabe an Unternehmen, ist zu einem festen Bestandteil der Fixed-Income-Landschaft geworden. Allerdings schränken sich die Investmentopportunitäten im Private-Debt-Bereich immer weiter ein. In manchen Sektoren wird die Identifizierung und Bewertung von Kreditvergabe-/Direct-Lending-Möglichkeiten schwieriger, während der Preisdruck zunimmt. Steht der Markt vielleicht vor einer Sättigung? Das ist unserer Meinung nach nicht der Fall. Entscheidend ist vielmehr, das ganze Anlageuniversum im Blick zu haben und sich auf die Bereiche zu konzentrieren, die nicht so stark im Investmentfokus stehen.

Tatsächlich ist der europäische Kreditmarkt im Mittelstandssegment eine ausgesprochen facettenreiche Landschaft. Diese lässt sich in drei Kategorien aufteilen: oberes, mittleres und unteres Mittelstandssegment. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Wettbewerb um die Kreditvergabemöglichkeiten im mittleren Mittelstandsmarkt (25 Millionen Euro bis 75 Millionen Euro EBITDA) und im oberen Sektor (über 75 Millionen Euro EBITDA) stark zugenommen hat. Die Assetklasse verzeichnet Zuflüsse, da sich immer mehr Investoren entscheiden, Private-Debt-Allokationen auszubauen.

Die stark gestiegene Zahl an Finanzierungsanbietern sowie das zur Verfügung stehende Anlagekapital setzen Deal Sourcing und Kapitaleinsatz unter Druck. In manchen Sektoren schlägt sich dies auf Renditen und Strukturierung nieder. In gewisser Weise sind Finanzierungen im oberen und mittleren Mittelstand Opfer ihres eigenen Erfolges geworden: Die Anzahl attraktiver Finanzierungsopportunitäten hat sich aufgrund der Nachfrage derart eingeschränkt, dass Kapitalgeber selbst bei schwächeren Finanzierungen miteinander in Konkurrenz stehen.

Ganz anders stellt sich die Situation im unteren Mittelstandsmarkt (5 Millionen Euro bis 25 Millionen Euro EBITDA) dar. Dieses Marktsegment wird von alternativen Finanzierungsanbietern nach wie vor unterversorgt und bietet gute Investmentmöglichkeiten. Und diese sind zahlreich: Es gibt etwa 100.000 Unternehmen im europäischen unteren Mittelstandsmarkt. Bei dieser Zahl von Unternehmen werden unterschiedlichste Risikoprofile und Finanzierungsbedürfnisse abgebildet, von Wachstums- und Akquisitionsfinanzierungen bis zu Refinanzierungen und Restrukturierungen. Warum finden sich dann nur so wenige Anbieter? Die Antwort liegt darin, dass dieses Segment schwer zugänglich ist. Die Eintrittshürden sind vielen Anbietern zu hoch.

Da ist vor allem die schiere Vielfalt an Investmentmöglichkeiten, die zwar eine große Chance, aber auch eine ebenso große Herausforderung darstellt. Wer erfolgreich investieren möchte, muss profitable Nischen finden. Ganz am Anfang sollte also eine Spezialisierung stehen: auf Länder oder Branchen. Obwohl es im Prinzip richtig ist, keine Branche auszuschließen, gibt es Sektoren, die sich durch besonders attraktive Merkmale auszeichnen, wie einen starken Cashflow sowie ein höheres Verhältnis von operativem Cashflow zu EBITDA. Gleichwohl gibt es Branchen, die stärker von konjunkturellen Schwankungen abhängig sind und ein weniger gut prognostizierbares Cashflow-Profil bieten.

Diese Art von Spezialisierung bedeutet natürlich einen höheren Arbeitsaufwand, ist aber eine Voraussetzung dafür, um im unteren Mittelstandsmarkt Deal Sourcing zu betreiben. Doch genau das hält viele Manager davon ab, in diesen Markt einzutreten. Denn viele branchenübliche Investmentansätze, wie etwa Transaktionen von einem zentralisierten Investmentstandort aus durchzuführen, sind mit Engagements in dieses Segment kaum vereinbar.

Wer hier investieren möchte, muss lokal präsent sein, um kompetitiv aufgestellt zu sein und Deal Sourcing betreiben zu können. Nur Investmentexperten vor Ort verfügen über die Erfahrungen in der Kreditanalyse und verstehen lokale Geschäftskultur, Sprache und Rechtssystem. Das ist entscheidend für den Erfolg. Aus diesem Grund sind wir auch der Meinung, dass Private-Debt-Häuser, die ungeachtet des Aufwands lokale Präsenzen in Europa aufbauen, von den unerschlossenen Ertragschancen in einem weniger starken Wettbewerbsumfeld profitieren werden.

Zweifellos sind einige Branchen einem Preisdruck ausgesetzt. Allerdings sind wir der Überzeugung, dass vielerorts der Boden erreicht ist und wir in der Bepreisung keine weiteren Abwärtstrends zu erwarten haben.

Trotz aller Herausforderungen ist das Direct-Lending-Geschäft nachhaltig. In den USA oder in Großbritannien ist es bereits ein fester Bestandteil der Kreditlandschaft. Dies wird über kurz oder lang auch in Europa der Fall sein. Die europäischen Direktkredit-/Direct-Lending-Möglichkeiten sind vielfältig. Da die Anzahl an Teilnehmern steigt, müssen sich Kreditgeber klar von Wettbewerbern unterscheiden: Spezialisierung ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Kreditmodell – und zu höheren Rendite für Investoren.“

www.exxecnews.de

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