BVI fordert Ausbau der kapitalgedeckten Altersvorsorge
Die derzeit relativ solide Finanzsituation der gesetzlichen Rentenversicherung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die jüngeren Generationen aus dem umlagefinanzierten System lediglich noch eine Grundversorgung erhalten werden. Für eine Aufrechterhaltung des bisherigen Lebensstandards werden die Leistungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung nicht genügen. Vor diesem Hintergrund ist der Ausbau der kapitalgedeckten Altersvorsorge geboten, so fordert der deutsche Fondsverband BVI Bundesverband Investment und Asset Management (BVI).
Der Koalitionsvertrag enthält ein grundsätzliches Bekenntnis der Politik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge und zur Riester-Rente. Es gelte, das Erfordernis zur privaten Altersvorsorge klar aufzuzeigen und den Ausbau der privaten Altersvorsorge zu forcieren. Eine Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen könne die Attraktivität der Riester-Rente, die auf freiwilliger Basis bereits von mehr als 16,5 Millionen Menschen genutzt wird, deutlich steigern.
Ferner sieht der Koalitionsvertrag die Entwicklung eines attraktiven standardisierten Riester-Produkts vor. Zur Diskussion stehe damit, ob ein stark generalisiertes Riester-Produkt individuellen Produktangeboten überlegen ist. Dabei seien Riester-Produkte bereits weitgehend standardisiert, denn ihre Ausgestaltung sei durch das Altersvorsorgeverträge-Zertifizierungsgesetz und das Einkommensteuergesetz geregelt. Aufgrund der Komplexität des Regelwerks werden sie aber nicht als Standardprodukte wahrgenommen. Insbesondere in Bezug auf die Fördersystematik und Administration seien deshalb Verbesserungen für sämtliche Riester-Produkte vorteilhaft und geboten. Hierzu schlägt der BVI verschiedene Kernmaßnahmen vor, darunter eine Ausweitung des Kreises der Förderberechtigten, die Vereinfachung der Fördersystematik und Erhöhung des Förderrahmens, den Verzicht auf Zulagenantrag beziehungsweise die Vereinfachung der Zulagenverwaltung sowie eine Flexibilisierung der Beitragsgarantie. So sei es erforderlich, Garantieelemente im Einvernehmen mit dem Kunden seinen Bedürfnissen entsprechend gestalten zu können. Weitere Kernmaßnahmen: Ausbau und Nutzung der Digitalisierung/Anpassung von Formschriften sowie eine optionale Ausgestaltung des Wohnriesters.
Weiterhin hätte eine säulenübergreifende elektronisch verfügbare Renteninformation einen positiven Einfluss auf die Fortentwicklung der privaten Altersvorsorge, so merkt der BVI an. Mit einem Überblick zu den bestehenden Anwartschaften ließe sich das Bewusstsein für die zusätzliche Altersvorsorge stärken. Das Aufzeigen gegebenenfalls bestehender Versorgungslücken könnte ferner mit Informationen zu standardisierten pAV-Produkten und Zugangswegen zu diesen kombiniert werden.
Quelle: Pressemitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. (mb1)