Verbraucherschützer fordern: "Versicherte bei Run-Offs fair behandeln"
Seit dem Jahr 2013 haben sich sogenannte Run-Off-Versicherer darauf spezialisiert, Lebensversicherungsbestände von Versicherern zu übernehmen, die das Neugeschäft eingestellt haben und sich von ihren Beständen trennen wollen. Damit Verbraucher keine Nachteile durch diese Run-Offs erleiden, hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ein Forderungspapier zur Übertragung von Lebensversicherungen auf Abwicklungsplattformen veröffentlicht.
Der vzbv fordert in dem Papier, dass Kunden umfassend und zeitnah über die Folgen der Einstellung des Neugeschäfts von Versicherern zu informieren sind. Zudem soll den Kunden ein Sonderkündigungsrecht gewährt werden, wenn der Bestand nach der Einstellung des Neugeschäfts an andere Firmen übertragen wird.
Im Falle des Eigentümerwechsels eines im Run-Off befindlichen Lebensversicherers müssen die an die Konzernmutter abgeflossenen Gewinne zeitlich unbegrenzt für die Nachhaftung zur Verfügung stehen, so die Forderung des vzbv.
In den übergegangenen Run-Off-Beständen muss für eine Übergangsperiode von fünf bis zehn Jahren eine Interessenvertretung für die Kunden etabliert werden.
Schließlich müssen aus Sicht des vzbv auch bei den Kostenüberschüssen mindestens 90 Prozent an die Versicherungsnehmer fließen.
Quelle: Homepage vzbv
Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation von 41 deutschen Verbraucherverbänden. Der im Jahr 2000 gegründete Verbraucherverband vertritt die Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Verwaltung, Justiz, Wirtschaft und Öffentlichkeit. (JF1)