Allianz misst Nachhaltigkeit der Kapitalanlagen mit ESG-Scoring
Erstmals misst die Allianz Lebensversicherung (Allianz Leben) die Nachhaltigkeit ihrer Kapitalanlagen in einem Scoring, bei dem Non-Governmental Organizations (NGOs, Nichtregierungsorganisationen) mitgewirkt haben. „Wir wollen in zukunftsträchtige Assets investieren. Und wir wollen wissen, mit welchen Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen wir bei einzelnen Anlagen rechnen müssen“, sagt Andreas Lindner, Chefanleger Allianz Leben.
Angesichts niedriger Zinsen setzte Allianz Leben auf Anlagen wie Aktien, Private Finance, Immobilien, Infrastruktur und erneuerbare Energien. Diese Anlagen machen laut Konzern inzwischen 20 Prozent des gesamten Portfolios aus.
Beim Scoring der Allianz werden systematisch die Kapitalanlagen bei mehr als 8.000 Unternehmen und Staaten in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit gemessen. Im Zentrum des ESG-Scorings stehe die Identifizierung von Risiken einer nachhaltigen Entwicklung der Anlagen. Dabei werden die Emittenten der Assets anhand von 37 Kernthemen wie beispielsweise Treibhausgasemissionen, Energieeffizienz, Arbeitssicherheit, ökologische Selbstverpflichtung (Enviroment: E), soziale Verantwortung (Social: S) und gute Unternehmensführung (Governance: G) überprüft.
Das Scoring wurde gemeinsam mit den NGOs Transparency International, World Wide Fund For Nature (WWF) und Germanwatch entwickelt, um so ein unabhängiges Urteil zu integrieren. Auch die beiden Anlagemanager der Allianz, AllianzGI und Pimco, greifen auf die ESG-Daten zurück und haben sich für die Kapitalanlage der Allianz in gleicher Weise dem neuen Prozess verpflichtet.
Die Allianz lege dabei für die einzelnen Anlagenmanager einen spezifischen ESG-Schwellenwert fest. Unter diesem Wert dürften Anlagenmanager einen Titel nur dann erwerben, wenn es entsprechend stichhaltige Gründe gibt. So stelle die Allianz sicher, dass das neue ESG-Rating fester Bestandteil des Anlageprozesses wird. Ziel des Ratings sei kein strikter Ausschluss einer Anlage. Vielmehr werden laut Allianz die hohen Ertragsansprüche für die Altersvorsorgekunden gesichert. In bestimmten Fällen finde zudem ein systematischer Austausch der Allianz-Anlagenmanager mit den jeweiligen Emittenten über ihre ESG-Werte statt.
„Die Maßnahmen und Entscheidungen, die wir aus dem ESG-Scoring ableiten, sind an den wirtschaftlichen Interessen unserer Kunden ausgerichtet. Den Kunden ist es wichtig, eine gute Rendite zu erzielen, und immer mehr achten darauf, dass ihr Geld dabei nachhaltig angelegt wird. Tatsächlich muss das auch kein Widerspruch sein“, stellt Lindner fest.
Die Allianz schließe beispielsweise Investitionen in bestimmte Bereiche aus: so etwa in „geächtete Waffen“, Nahrungsmittelspekulationen sowie in Unternehmen, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes aus Kohlebergbau generieren bezeihungsweise in der Energieerzeugung 30 Prozent Kohlestromanteil überschreiten. „Diese Investitionen finden wir weder wirtschaftlich noch unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit sinnvoll“, sagt Lindner.
Quelle: Pressemitteilung Allianz
Die Allianz Deutschland AG ist in der Schaden- und Unfallversicherung, der Lebensversicherung sowie der Krankenversicherung tätig. Das Unternehmen ist Teil des Mutterkonzerns Allianz SE, einem international tätigen Versicherungskonzern mit Sitz in München. (mb1)