Die Bayerische: "Provisionsdeckel führt in die falsche Richtung"
Der Exekutivdirektor der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Frank Grund, schlägt vor, die Abschlussprovisionen bei Lebensversicherungen auf 25 Promille zu beschränken. Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender der Versicherungsgesellschaft Die Bayerische, und Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen, beziehen dagegen Stellung. Ihrer Meinung nach führe ein Provisionsdeckel in die falsche Richtung und helfe weder Verbrauchern noch Versicherungsvermittlern. Der Vorschlag stelle vielmehr einen staatlichen Eingriff in die private Wirtschaft und in die gesetzlich garantierte Gewerbefreiheit dar.
Beim aktuellen Vorschlag werde laut Schneidemann und Gräfer nicht zwischen Altersvorsorge und Biometrielösungen unterschieden. Insbesondere bei Berufsunfähigkeitsversicherung sollten aus Sicht der Bayerischen Kunden von fachkundigen Personen umfassend informiert und aufgeklärt werden. Solche Beratungen seien aufwendig.
„Nur: Gute Beratung kostet Geld und ist nicht zum Nulltarif zu haben. Das ist in jeder Branche so - ob versteckte Provisionen beim Kauf von Neuwagen, ob beim Immobilienmakler oder im Reisebüro: Natürlich steckt in der Endsumme immer ein Anteil für den Beratungsaufwand – und die Verbraucher wissen natürlich, dass beim Versicherungsabschluss ein Anteil für Provisionen enthalten ist, wie Umfragen zeigen. Außerdem wird schnell vergessen: Die Provisionszahlungen werden auf bis zu acht Jahre gestreckt. Nur wenn der Kunde zufrieden ist und nicht vorher kündigt, wird die gesamte Summe ausbezahlt“, so Schneidemann und Gräfer.
Provisionen seien eine wichtige Einnahmequelle für Versicherungsvermittler. In den vergangenen drei Jahren sei die Höhe des Provisionswertes durch den Eingriff der Regulierung bereits stark reduziert worden, während gleichzeitig der Aufwand für qualifizierte Beratung erheblich gestiegen sei.
„Letztlich ist es eine Scheindebatte: Denn schon heute haben die Verbraucher die Wahl zwischen Provisionstarifen und Honorartarifen. Wir sollten es den mündigen Kunden überlassen, selbst zu entscheiden“, so Schneidemann und Gräfer abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Die Bayerische
Die Bayerische ist eine Versicherungsgruppe mit Sitz in München. Muttergesellschaft ist die Bayerische Beamten Lebensversicherung a.G. Das 1858 gegründete Unternehmen verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von 4,5 Milliarden Euro. (JF1)