Umsetzungsstand von Solvency II: Wie weit sind die Versicherer?
Über 70 Prozent der Versicherungsunternehmen empfinden Solvency II als große oder sehr große Herausforderung. Dies ergab eine Studie der Versicherungsforen Leipzig in Kooperation mit SunGard zum „Umsetzungsstand von Solvency II in der verschiedenen Abteilungen von Versicherungsunternehmen“. Insgesamt 95 Mitarbeiter aus circa 40 verschiedenen Versicherungsunternehmen nahmen an der Studie teil.
In den befragten Unternehmen sind durchschnittlich sechs Abteilungen in Solvency II involviert, also nicht nur die drei Kernbereiche Risikomanagement, Rechnungswesen und Aktuariat/Mathematik/Versicherungstechnik, sondern auch Abteilungen wie Kapitalanlage, Recht/Compliance, Interne Revision, Personalwesen oder IT.
Obwohl sich alle Befragten bereits mit den Reporting-Prozessen bezüglich der Solvency II-Berichterstattung befasst haben, sind bei 70 Prozent die Prozesse bisher noch in Planung. Erst 20 Prozent der Versicherungsunternehmen haben diesbezüglich bereits fertig ausgearbeitete Reporting-Prozesse. Hinzu kommt durch die Einbeziehung von verschiedenen Abteilungen ein hoher Koordinationsbedarf.
Die Ergebnisse der Studie belegen insgesamt, dass die beteiligten Abteilungen in den Unternehmen noch einige Zeit mit der Vorbereitung auf die einzelnen Solvency II-Anforderungen ausgelastet sein werden. Als größte Herausforderung steht den Verantwortlichen die Priorisierung der verschiedenen Themen und Aufgaben gegenüber. Eine gute Kommunikation zwischen den einzelnen Abteilungen und Teams innerhalb eines Unternehmens wird so zu einem ausschlaggebenden Erfolgsfaktor.
Quelle: Versicherungsforen Leipzig GmbH, Pressemitteilung
Die Versicherungsforen Leipzig verstehen sich als Dienstleister für Forschung und Entwicklung (F&E) in der Assekuranz. Die Kernkompetenz liegt im Erkennen, Aufgreifen und Erforschen neuer Trends und Themen beispielsweise im Rahmen von Studien und Forschungsprojekten unter unmittelbarer Beteiligung von Versicherern.