Angebot begrenzt Investmentumsatz in Hamburg deutlich
Das Transaktionsvolumen des Hamburger Investmentmarkts unterschreitet im ersten Halbjahr 2019 mit rund 1,14 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um fast 49 Prozent. Dies ergibt die Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). „Die Tatsache, dass im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger investiert wurde, ist jedoch keinesfalls ein Indiz für eine nachlassende Nachfrage. Vielmehr mangelt es in fast allen Segmenten an entsprechendem Angebot, sodass auch insgesamt spürbar weniger Objekte verkauft worden sind als in den vergangenen Jahren. Besonders ausgeprägt zeigt sich das Fehlen von geeignetem Produkt im Core-Segment, welches im derzeitigen Marktumfeld jedoch besonders nachgefragt wird. Im Gegensatz zu anderen A-Standorten wie Berlin, Frankfurt oder auch München konnte in der Hansestadt in den ersten sechs Monaten noch keine Transaktion oberhalb von 200 Millionen Euro beobachtet werden, was sich auch in dem Rückgang des durchschnittlichen Volumens pro Objekt auf 27 Millionen Euro widerspiegelt“, erklärt Heiko Fischer, Geschäftsführer bei BNPPRE und Hamburger Niederlassungsleiter.
Bei der Verteilung des Investitionsvolumens auf die Assetklassen liegen Büroimmobilien traditionell an erster Position. Mit etwas mehr als 50 Prozent dominieren sie das Ranking jedoch nicht mehr so deutlich wie im Vorjahr (rund 61 Prozent). Auf dem zweiten Platz folgen Hotel-Investments mit rund 14 Prozent. Die Assetklasse Retail verzeichnete ein Volumen von 49 Millionen Euro, was einen Anteil von vier Prozent entspricht. Insgesamt konnte lediglich die Kategorie Sonstige - hinter der sich hauptsächlich Mixed Use-Objekte sowie Entwicklungsgrundstücke verbergen - beim Volumen zulegen (339 Millionen Euro), woraus ein Anteil von 30 Prozent resultiert.
Bei der Verteilung des Transaktionsvolumens auf die einzelnen Käufergruppen liegen die traditionell starken Spezialfonds mit rund 30 Prozent des Ergebnisses vorn. Darüber hinaus erreichen Corporates (17 Prozent), Projektentwickler (16 Prozent) sowie Private Anleger (zehn Prozent) Werte im zweistelligen Prozentbereich. Ausländische Investoren zeigten sich im ersten Halbjahr zurückhaltend und zeichneten für 20 Prozent des Resultats verantwortlich. Dieser Wert liegt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 38,5 Prozent.
In der Assetklasse Büro sank die Netto-Spitzenrendite in den vergangenen zwölf Monaten um 20 Basispunkte und liegt mit 2,95 Prozent erstmals unter der Drei-Prozent-Marke. Bei Logistikimmobilien gab die Spitzenrendite im gleichen Zeitraum um 50 Basispunkte nach und notiert aktuell bei 3,90 Prozent. Anders verhält es sich bei Retail: Mit 3,00 Prozent sind die Werte für erstklassige Geschäftshäuser seit nunmehr fast zwei Jahren unverändert.
„Das Halbjahresergebnis des Hamburger Investmentmarkts liegt zwar unter dem Volumen der vergangenen Jahre, nichtsdestotrotz kann eine lebhafte zweite Jahreshälfte das Resultat noch deutlich beflügeln. Das bisherige Transaktionsgeschehen wurde vorrangig durch einen vorherrschenden Angebotsmangel limitiert. Grundsätzlich verfügt die Hansestadt jedoch über sehr gut funktionierende Nutzermärkte und eine robuste sowie diversifizierte städtische Ökonomie, die viele Investoren schätzen. Die tatsächliche Höhe wird daher erheblich von der Verfügbarkeit großvolumiger Objekte beeinflusst werden“, prognostiziert Fischer. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung BNPPRE
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.