Betriebliche Altersversorgung: Deutsche für automatische Gehaltsumwandlung
Die Mehrheit der deutschen Arbeitnehmer befürwortet die Idee einer automatischen, steuer- und sozialabgabefreien Direktumwandlung eines Teils ihres Gehaltes. Eine repräsentative Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des deutschen Fondsverbandes BVI ergab, dass knapp 70 Prozent der Bürger dies gut oder sehr gut fänden. Mit über 80 Prozent ist die Zustimmung bei den 18 bis 29-Jährigen besonders hoch. Der BVI-Umfrage zufolge besitzen sechs von zehn Bürgern keine betriebliche Altersversorgung (bAV).
Die Möglichkeit der Entgeltumwandlung gibt es seit 2002 – allerdings nicht automatisch. Vielmehr müssen die Mitarbeiter diese Vorsorgemöglichkeit aktiv einfordern. Bei einer Ausstiegsoption hingegen würde jeder neu eingestellte Arbeitnehmer - quasi unaufgefordert - eine bAV erhalten, es sei denn, er spricht sich ausdrücklich dagegen aus. Im Fachjargon als „Opting Out“ bezeichnet, ist diese Lösung in Deutschland umstritten. Besonders die Arbeitgeber kleiner und mittlerer Unternehmen fürchten durch ein Opting Out zusätzliche bürokratische und finanzielle Belastungen.
„Die positive Grundhaltung der Bevölkerung zum Opting Out sollten Politik, Tarifparteien und Arbeitgeber nutzen, um die betriebliche Altersversorgung stärker zu verbreiten. Der 2002 eingeführte Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung hat dieses Ziel nicht erreicht. Die bAV als „zweite Säule“ des deutschen Altersvorsorgesystems ist ausbaufähig“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter.
Quelle: Pressemitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 80 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten derzeit über zwei Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. (TH1)