Capital Group erwartet leicht steigende Zinsen und rät zu aktiven Anleihestrategien

„Es gibt heute keine billigen Wertpapiere mehr. Ob Aktien, Anleihen oder Immobilien – wir glauben, dass die Bewertungen überall zwischen fair und hoch liegen“, schreibt die Investmentgesellschaft Capital Group in ihrem Marktkommentar. Fast zehn Jahre war die Geldpolitik in den führenden Industrieländern gelockert und die Anleihenrenditen sind kontinuierlich gefallen. Die Aussicht auf eine Normalisierung der Geldpolitik konfrontiert Investoren mit einem gewissen Zinsrisiko. Mike Gitlin, Leiter Anleihen bei der Capital Group, vermutet, dass sich die Geldpolitik langsam und maßvoll normalisieren wird. „Alles in allem glauben wir, dass die Zinsen nicht zu stark steigen werden. Am Terminmarkt sieht man es genauso“, so Gitlin.

Laut Capital Group befindet sich der weltweite Konjunkturzyklus in seiner Spätphase. Meist dauere ein Aufschwung fünf oder sechs Jahre. Die Finanzkrise liegt neun Jahre zurück. In den USA herrscht nahezu Vollbeschäftigung und der Anleihenmarkt signalisiert eine mögliche Rezession in den nächsten Jahren. Da die Erholung der Weltwirtschaft schon recht weit fortgeschritten ist, könnten Kreditrisiken eine wichtigere Rolle spielen als Zinsrisiken, sagt Gitlin.

Anleiheninvestoren sollten daher weiter auf Ausgewogenheit achten und nicht ganz auf Duration verzichten. Interessante Renditen könnten vor allem Emerging-Market-Strategien bieten. Chancen sieht Capital Group auch in ausgewählten Staatsanleihenmärkten und manchen Unternehmensanleihen. Auch amerikanische Kommunalanleihen könnten attraktive Renditen bieten.

Bei der Strategieumsetzung rät Gitlin zu einem aktiven Vorgehen. Am Aktienmarkt haben passive Strategien mittlerweile einen großen Marktanteil. Bei Anleihen beträgt er weniger als 20 Prozent. Dafür gebe es strukturelle Gründe: Es ist schwierig eine Anleihen-Benchmark nachzubilden. Der Bloomberg-Barclays-US-Aggregate-Index besteht aus fast 10.000 Einzelwerten. Weil solch eine Benchmark niemals exakt nachbildet werden kann, haben passive Strategien automatisch einen Tracking Error, betont Gitlin. Ferner müssten alle erforderlichen Anleihen genau zum gleichen Preis gekauft werden, zu dem sie in den Index aufgenommen wurden. Nur so ließe sich die Ertragsstruktur des Index exakt nachbilden.  Nach Schätzungen von Capital Group sind an einem beliebigen Handelstag aber weniger als 60 Prozent der Indexwerte handelbar. Hinzu käme als Nachteil passiver Anleihestrategien, dass neue Anleihen nicht an ihrem Emissionstag in den Index aufgenommen werden. Zwischen Emission und Aufnahme in den Index können sich die Preise verändern. Aktive Manager haben dadurch einen Timing-Vorteil. Sie können Anleihen dann am Primärmarkt kaufen, wenn sie in großem Umfang verfügbar sind, während passive Fonds möglicherweise bis zum Monatsende warten müssen. Aktive Manager können so Mehrertrag gegenüber der Benchmark und ihren passiven Wettbewerbern erzielen. Ein weiterer Nachteil passiver Strategien ist laut Gitlin, dass sie Zinsschocks nicht abfedern. Wer in Benchmarks investiert, muss auch deren Duration akzeptieren. Passive Investoren können ihre Anlagen nicht vor steigenden Zinsen schützen, heißt es. Aktive Manager können hingegen die Portfolioduration senken, um sich auf steigende Zinsen vorzubereiten. Entsprechend können aktive Fonds höhere Erträge erzielen als passive, wenn die Zinsen steigen. Passive Fonds sind in höherem Maße in die Anleihen der am höchsten verschuldeten Unternehmen investiert, da sie einen größeren Anteil des Index stellen und Benchmarks nach der Marktkapitalisierung gewichtet sind, schreibt Capital Group.

Quelle: Pressemitteilung Capital Group

Capital Group ist eine US-amerikanische Investmentgesellschaft mit Sitz Los Angeles. (TS1)

www.capitalgroup.com

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