CFA Institute: Bankenstresstest erhöht das Vertrauen der Anleger nicht
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 26. Oktober 2014 die Ergebnisse ihres Stresstests vorgestellt. Knapp 20 Prozent der rund 130 untersuchten europäischen Banken sind dabei durchgefallen. Dass sich das Vertrauen der Anleger in die Bankenlandschaft durch die Testergebnisse erhöht, glaubt das CFA Institute, ein weltweiter Finanzverband mit über 122.000 Mitgliedern, nicht. Vielmehr besteht aus Sicht des CFA Institute mit Blick auf künftige Stresstests Anpassungsbedarf.
Vincent Papa, Director Financial Reporting Policy des CFA Institute: „Der Stresstest ist ein Schritt in die richtige Richtung, weitere müssen folgen. Eine nachhaltig transparente Finanzberichterstattung der Banken muss erreicht werden, damit Investoren wieder Vertrauen in die Branche fassen können. Mit Bilanzreparaturen allein kann dieses Vertrauen nicht wiederhergestellt werden.“
Positiv beurteilt Papa die Transparenz des Stresstests sowie der Asset Quality Reviews (AQR). Der Bericht der EZB gebe Aufschluss über die verschiedenen Stress-Szenarien und habe Banken mit Kapitalbedarf klar benannt. Auch würde deutlich werden, an welchen Stellen die Banken noch Mängel in ihrer Bewertungs- oder Bilanzierungspolitik aufwiesen. „Es wäre eine sehr positive Entwicklung, wenn die Erkenntnisse aus den Stresstests und der AQR zukünftig in ein besseres Finanzreporting der Banken münden würden“, so Papa.
Quelle: Pressemitteilung CFA Institute
Das CFA Institute ist eine Organisation von Finanzanalysten mit Hauptsitz in Charlottesville, Virginia, USA und weiteren Büros in Hongkong und London. Der Finanzverband hat weltweit mehr als 122.000 Mitglieder, wovon knapp 90 % CFA-Titelträger sind. Es gibt 138 Verbände in 60 Ländern. (TH1)