Corona-Pandemie wird niedrige Zinsen auf Jahrzehnte zementieren

Mit Hilfsprogrammen in Höhe von mehr als 1,5 Billionen Euro kämpfen die Staaten der Euro-Zone gegenwärtig gegen die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wirtschaft, schreibt Daniel Kerbach, Chief Investment Officer bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen Marktkommentar „Blitzlicht“. Die Folge sei ein Anstieg der Verschuldungsquote.

Neue, schuldenfinanzierte Hilfsmaßnahmen können zwar die Resilienz der Wirtschaft gegenüber dem Virus stärken, schwächen jedoch die Widerstandsfähigkeit des europäischen Währungssystems, so Kerbach. Bereits vor der Corona-Krise schoben die Staaten der EU einen Schuldenberg von mehr als 13,2 Billionen Euro vor sich her. Die Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandprodukt (BIP) betrug insgesamt 80,1 Prozent. Diese Quote werde nun erheblich steigen.

Lag die Schuldenquote für Deutschland 2019 bei circa 59 Prozent, so könnte sie im Zuge der Corona-Krise auf bis zu 74 Prozent steigen. Das entspräche einer Steigerung um 25 Prozentpunkte. Ähnlich hoch dürfte der Anstieg mit 24 Prozentpunkten in Spanien ausfallen. Dort wird erwartet, dass die Schuldenquote von gut 96 Prozent auf bis zu 119 Prozent klettert. In Italien erhöht sich die Quote von 136 Prozent auf schätzungsweise bis zu 160 Prozent (plus 17,5 Prozentpunkte), und in Frankreich könnte sie von 99 Prozent auf 114 Prozent ansteigen (plus 15 Prozentpunkte). Insgesamt beziffern sich die Kosten für die bisherigen Stützungsmaßnahmen nach Angaben der Euro-Gruppe auf einen Betrag von 1,5 Billionen Euro. Sollte die Krise länger andauern, kann diese Summe weiter ansteigen.

In dieser Situation sorgt die Europäische Zentralbank (EZB) derzeit für eine gewisse Stabilität. Das beschlossene Pandemie-Notfall-Programm in Höhe von 750 Milliarden Euro ist ein wichtiger Schritt. Langfristig werden jedoch die Sparer wie schon nach der Finanzkrise von 2008 einen erheblichen Teil der Lasten über die fortgesetzte finanzielle Repression zu tragen haben. Denn um die Schulden zu finanzieren, werden die Staaten versuchen, die Zinsen auf Jahre hinweg weiter extrem niedrig zu halten. Zinsanlagen bleiben daher auf unabsehbare Zeit relativ unattraktiv. Ohne Aktien wird es also auch in Zukunft nicht gehen. Eine Botschaft, die vor allem Privatanlegern im gegenwärtigen Umfeld nur schwer zu vermitteln ist. (DFPA/JF1)

Quelle: Merck Finck „Blitzlicht“

Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 15 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.

www.merckfinck.de

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