Deutsche Bundesbank: "Schattenwirtschaft setzt nicht nur auf Bargeld"
Zahlungen mit Bargeld sind einfach, sicher, effizient und anonym. Daher bezahlen die Verbraucher knapp drei Viertel ihrer Einkäufe an der Ladenkasse mit Bargeld. Gleichzeitig rücken diese Eigenschaften Bargeld auch in den Fokus für illegale Verwendungsmöglichkeiten. Wissenschaftliche Belege zum Umfang der aus Schattenwirtschaft und Kriminalität resultierenden Bargeldnachfrage sind aufgrund des illegalen Charakters der Aktivitäten aber nur schwer zu erbringen. Darauf weist die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht hin.
Bargeld befördere die Schattenwirtschaft und diene als Mittel der Verbrechensfinanzierung - so wird in der öffentlichen Diskussion behauptet. Mit Blick auf eine mutmaßlich umfangreiche rechtswidrige Verwendung werden regulatorische Maßnahmen zur Beschränkung der Bargeldnutzung gefordert. Empirische Untersuchungen der Schattenwirtschaft sind allerdings überdurchschnittlich unsicher, sodass alle Ergebnisse vorsichtig interpretiert werden sollten.
In der Schattenwirtschaft wird laut Bundesbank ebenso wie bei der Verbrechensfinanzierung nicht nur auf Bargeld zurückgegriffen. Im Zuge der allgemeinen Digitalisierung gewinnen vielmehr alternative Zahlungsmittel, insbesondere im Zusammenhang mit der Abwicklung über das Internet beziehungsweise Darknet, zunehmend an Bedeutung. (TH1)
Quelle: Deutsche Bundesbank Monatsbericht März 2019