Hotelmarkt Deutschland: Ungebrochene Nachfrage
Erneut hat das Beratungsunternehmen Christie & Co die Top 6 des deutschen Hotelmarktes (Berlin, München, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln und Düsseldorf) analysiert. Ein Ergebnis: Der deutsche Hotelmarkt floriert – und das bereits seit Jahren. Zum neunten Mal in Folge wurden in Deutschland im Jahr 2018 mehr Übernachtungen als im Vorjahr registriert.
Berlin ist nicht nur Deutschlands größte Stadt, sondern mit 121.000 Betten und 27,1 Millionen Übernachtungen im Jahr 2018 auch der größte städtische Hotelmarkt. In den vergangenen fünf Jahren ist das Bettenangebot um 10,7 Prozent gewachsen, die Anzahl der Übernachtungen um 14,9 Prozent. Während das erste Halbjahr in Bezug auf die Performance stabil verlief, glich das zweite Halbjahr aufgrund diverser Messen und Veranstaltungen einem „Feuerwerk“. Zum Jahresende lag der RevPAR (Revenue per available room), der Erlös pro verfügbarer Zimmerkapazität, bei 79 Euro und verzeichnete ein Plus von 6,9 Prozent, was dem stärksten RevPAR-Wachstum 2018 unter den Top-6-Städten entspricht.
Die Landeshauptstadt München hat seit 2014 mit rund sieben Prozent jährlichem Übernachtungswachstum die größten relativen Nachfragesteigerungen verzeichnen können. So wurden 2018 insgesamt 16,1 Millionen Übernachtungen registriert, die Hälfte davon machten ausländische Gäste aus. Nach einer schwachen Performance im ersten Quartal konnte ab April ein Anstieg des RevPAR verzeichnet werden, der im September und Oktober seinen Höhepunkt erreichte. Grund dafür war ein Großaufgebot an Messen sowie das jährliche Münchner Oktoberfest. Ende Dezember schloss der RevPAR bei 96 Euro, was einem Plus von 4,2 Prozent gegenüber 2017 entspricht.
Frankfurt am Main ist ein Hotspot für Businessreisende und Hauptstadt der deutschen Finanzbranche. Diese Vorteile spiegelten sich 2018 auch in der Statistik wider: Beinahe zehn Millionen Übernachtungen wurden registriert. Gleichzeitig konnte jedoch auch eine Zunahme der Bettenanzahl auf zuletzt über 50.000 festgestellt werden. Dies resultierte in einem rückläufigen RevPAR (83 Euro, minus 2,5 Prozent).
Nachdem Hamburg in den vergangenen Jahren von einem zum nächsten Performancerekord eilte, musste die Hafenstadt die RevPAR Leader-Flagge letztes Jahr wieder an München abgeben, weist mit 92 Euro (minus 2,5 Prozent) aber immer noch den zweithöchsten Wert der Top-6-Städte auf. Die Stadt musste sowohl bei der Auslastung als auch bei der Rate im Vergleich zu 2017 Federn lassen. Während die Bettenanzahl in den vergangenen fünf Jahren um 21,4 Prozent gewachsen ist, stieg die Anzahl der Übernachtungen um lediglich 20,1 Prozent.
Köln ist eine beliebte Kongress- und Messestadt – rund 40 Prozent der Nachfrage ist auf dieses Segment zurückzuführen - und so reagiert die Performance sensibel auf Änderungen im Messekalender. 2018 endete mit einem niedrigeren RevPAR für die Karnevalstadt in Höhe von 82 Euro, was einem Rückgang von 4,8 Prozent entspricht. In den kommenden Jahren wird ein Zuwachs von 1.700 Zimmern auf dem Kölner Hotelmarkt erwartet. Bevorstehende Messen im Jahr 2019 sollen den Hotelmarkt in Köln wieder ankurbeln.
In Düsseldorf ist das Bettenangebot bei beinahe gleichbleibendem Hotel- und Hotel garni-Bestand in den vergangenen fünf Jahren um zwölf Jahren gestiegen. Ebenso konnte die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens im selben Zeitraum einen Anstieg der Übernachtungen verbuchen, der mit 11,4 Prozent jedoch leicht unter dem Bettenwachstum lag. Düsseldorf ist ähnlich wie Köln, stark vom Messezyklus abhängig. In den Ferien sowie in den Messepausen bricht der RevPAR stark ein, zu Messezeiten ist ein Aufschwung zu verzeichnen. Dies führte für 2018 zu einem niedrigen RevPAR und einem deutlichen Performanceverlust im Vergleich zum Vorjahr (RevPAR 76 Euro; minus 7,8 Prozent).
Quelle: Pressemitteilung Christie & Co
Christie & Co wurde 1935 in London gegründet und ist auf die Immobilienberatung von Kunden aus unterschiedlichen Segmenten spezialisiert. Während das Unternehmen in Großbritannien in den Bereichen Hotellerie, Freizeit, Gastronomie sowie im Medizin- und Pflegesektor tätig ist, konzentrieren sich die Niederlassungen in Deutschland hauptsächlich auf Hotelimmobilien. (mb1)