Impact Investing: Finanzielle Inklusion bekämpft Armut und Ungleichheit
Rund zwei Milliarden Menschen, also knapp die Hälfte der Weltbevölkerung im Alter von über 15 Jahren, verfügt nicht über ein Bankkonto. Bei Erwachsenen, die in extremer Armut leben, sind es achtzig Prozent. Die Mehrheit der Menschen, die über einen unzureichenden Zugang zu Finanzdienstleistungen verfügen, lebt in Entwicklungsländern, vor allem im Nahen Osten, in Afrika südlich der Sahara und in Südasien, so heißt es in einem Kommentar von Huub van der Riet, leitender Portfoliomanager der Global-Equity-Impact-Opportunities-Strategie beim Asset Manager NN Investment Partners.
Damit die Armut weltweit reduziert werden kann, müssten Menschen, die bisher keinen Zugang zu Finanzdienstleistungen haben, damit versorgt werden. Darum gehe es bei der finanziellen Inklusion. Die durch Finanzdienstleistungen abgedeckten Grundbedürfnisse für wirtschaftliche Aktivitäten sind Transfer und Aufbewahrung von Vermögen (vom Zahlungsverkehr bis zur sicheren Verwahrung), Zugang zu Krediten (Kreditaufnahme beziehungsweise -vergabe), Risikoabsicherung (das heißt Versicherungen) und Investitionsmöglichkeiten. Jedes Vorhaben, das eines oder mehrere dieser Bedürfnisse dort erfüllt, wo das traditionelle Finanzsystem Lücken hat, trage zur finanziellen Inklusion bei.
Eine flächendeckende Versorgung mit Finanzdienstleistungen habe nicht nur gesellschaftliche Folgen, sondern biete auch ein beträchtliches wirtschaftliches Wachstumspotenzial. Kleinunternehmer beispielsweise, die zur Wertschöpfung beitragen und neue Stellen schaffen wollen, könnten bisher lediglich auf ihre begrenzten Einnahmen und Ersparnisse zurückgreifen, um ein Unternehmen zu gründen oder eine bessere Ausbildung zu erhalten. Sowohl Unternehmensgründungen als auch eine gute Ausbildung seien jedoch wichtige Wachstumspfeiler. Dieses Potenzial soll das Impact Investing bei NN Investment Partners erschließen.
Finanzielle Inklusion trete in vielerlei Formen auf und erstreckt sich über verschiedene Sektoren und Regionen. Weltweit wurden bislang für zwei wirtschaftliche Grundbedürfnisse in größerem Umfang finanzielle Inklusionsleistungen entwickelt: die Bereitstellung von Krediten und die Übertragung beziehungsweise Aufbewahrung von Vermögen. Das erste Problem werde bereits seit mehreren Jahrzehnten durch die Mikrofinanzindustrie angegangen. Bezüglich der Übertragung und Aufbewahrung von Vermögen wurden erst in den vergangenen Jahren Dienstleistungen entwickelt, die vor allem durch technologische Entwicklungen möglich wurden. Bei diesen Dienstleistungen werde Geld vor allem digital aufbewahrt beziehungsweise transferiert. Weltweit bestehe in beiden Bereichen viel Wachstumspotenzial, darunter beispielsweise in China und Indien. Beide Märkte befänden sich hinsichtlich finanzieller Inklusion aus mehreren Gründen in einer sehr interessanten Position. Es handelt sich um die beiden bevölkerungsreichsten Länder der Welt, in denen über 2,5 Milliarden Menschen leben. In beiden Ländern sei zudem die flächendeckende Versorgung durch Banken gering, und die Entwicklung verlaufe in den städtischen Regionen völlig anders als auf dem Land. Mobilfunk- und Internet-Infrastruktur seien jedoch weit verbreitet, und es gebe viele gute IT-Unternehmen. Somit bestehe ein guter Rahmen für die Entwicklung von Produkten und Services zur finanziellen Inklusion.
Quelle: Marktkommentar NN IP
NN Investment Partners (NN IP) ist der Asset Manager des niederländischen Finanzkonzerns NN Group N.V. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Den Haag. (mb1)