Kapitalmarktausblick: "Ein langer Jahresendspurt mit Hindernissen"
„Aus Anlegersicht sind bis zum Jahresende die konkreten politischen Antworten auf die globale Produktivitätsschwäche und die Überschuldung relevant“, konstatiert Thomas Böckelmann, Investmentchef des Vermögensverwalters Euroswitch, in seinem aktuellen Ausblick auf die globalen Konjunkturerwartungen der finalen 80 Tage des Jahres. Die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl sowie das Super-Wahljahr 2017 in Europa hätten Potential für Marktirritationen. Auch eine Zinsanhebung dürfe nun unmittelbar bevorstehen, nachdem Janet Yellen, Präsidentin der US-Notenbank Fed, entgegen aller ursprünglichen Ankündigungen seit der Zinserhöhung im Dezember vergangenen Jahres keine weiteren Schritte folgen ließ.
Aktuell glauben mehr als 30 Prozent aller Marktteilnehmer, dass keine Zinserhöhung in diesem Jahr erfolgen werde und selbst für das kommende Jahr bestehe durchaus Skepsis. Die Gefahr von Verwerfungen, wenn durch die von Böckelmann erwartete Zinserhöhung diese Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt werden, sei also gegeben. Es gelte als wahrscheinlich, dass eine potentielle Erhöhung aber in keinem Fall im November kurz vor der Präsidentenwahl erfolgen werde – alles deute auf Dezember und somit einen spannenden Jahresabschluss. Zinsanstiege sieht Böckelmann aber weitestgehend entspannt, weil sich in einer Sache ausnahmsweise beide Präsidentschaftskandidaten einig seien: Sowohl Hillary Clinton als auch Donald Trump werden nach der Wahlentscheidung im November die US-Wirtschaft mit finanzkräftigen Konjunkturprogrammen weiter unter die Arme greifen. Auch in Europa könne sich Deutschland angesichts der Massenarbeitslosigkeit im Süden Europas konjunkturellen Förderprogrammen nicht mehr länger verschließen. Im Jahr 2017 dürfte auch spannend werden, ob es tatsächlich zu einem formellen Brexit kommen wird, oder ob Neuwahlen in Großbritannien diesen größten anzunehmenden Unfall noch verhindern – aktuelle spiele an den Märkten der Brexit zumindest keine Rolle mehr.
Derzeit sei die weltwirtschaftliche Lage besser als die Stimmungslage unter Anlegern und in den Medien. Es gebe nicht nur ein durchschnittlich moderates Wachstum in der Welt, dieses scheine sich auch in den schwächelnden Regionen wie Europa weiter zu stabilisieren. Gleichzeitig entwickle sich in den meisten Schwellenländern ein gesunder stark wachsender Binnenkonsum, der deren Exportabhängigkeit weiter reduziere. Auch die seit Jahresbeginn wiederkehrenden Rezessionsphantasien um China stellen laut Böckelmann faktisch keine unmittelbare Bedrohung dar, auch wenn derartige Szenarien immer wieder für Wertschwankungen an den Märkten sorgen würden.
Quelle: Pressemitteilung Vermögensmanagement Euroswitch:
Die Vermögensmanagement EuroSwitch GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main verwaltet 150 Millionen Euro in vier unterschiedlichen Dachfonds. Des Weiteren agiert Euroswitch als Vermögensverwalter für maßgeschneiderte Investmentkonten, so genannte Managed Accounts, zum Beispiel im nachhaltigen Fondssektor oder im Absolute-Return-Bereich. (JF1)