Kommalpha: Immobilien-Spezialfonds-Geschäft floriert

Der Markt für Spezialfonds ist per 30. Juni 2017 mit einem Volumen von rund 1,5 Billionen Euro dreimal so groß wie der Publikumsfondsmarkt, berichtet das Beratungshaus Kommalpha in einer Studie. Das Fondsvermögen von Spezialfonds sei in den vergangenen zehn Jahren um das 2,5-fache gestiegen. Im ersten Halbjahr 2017 haben Spezialfonds 30,8 Milliarden Euro Nettomittelaufkommen verzeichnet und per Ende September 2017 rund 40 Milliarden Euro, heißt es. Die Mittelzuflüsse durch Anteilscheinverkäufe an Investoren betrugen im ersten Halbjahr 2017 96,5 Milliarden Euro und per Ende September 134,2 Milliarden Euro.

Die Differenz zwischen Nettomittelaufkommen und frischem Geld zeige rege Mandatsaktivitäten auf, heißt es. Das erfahrungsgemäß gute Jahresendgeschäft lasse die Erwartung zu, dass Spezialfonds im Jahr 2017 im Nettomittelaufkommen an das Niveau der Vorjahre herankommen, welches um die 100-Milliarden-Marke pendelt, schreibt Kommalpha.

Immobilienspezialfonds stellten mit 82,3 Milliarden Euro rund fünf Prozent dar. Das Immobilien-Spezialfonds-Geschäft floriere, was sich aus dem Nettomittelaufkommen und den Mittelzuflüssen ablesen lässt, betont Kommalpha. Diese würden seit dem Jahr 2010 steigen, mit der Ausprägung einer geringen Differenz zwischen Nettomittelaufkommen und Mittelzuflüssen, schreibt Kommalpha. Diese Differenz habe sich in den Jahren 2015 und 2016 erhöht, was auf eine höhere Dynamik beziehungsweise Transaktionstätigkeit im Immobilien-Spezialfonds-Geschäft schließen lässt, meint das Beratungsunternehmen. Das Jahr 2017 könnte bei linearer Fortschreibung der Zahlen per Ende Juni 2017 ein neues Rekordjahr im Nettomittelaufkommen werden, lautet die Prognose der Studie. Das Fondsvolumen habe sich seit Ende des Jahres 2006 von 20 Milliarden Euro auf 82 Milliarden Euro erhöht. Die Anzahl von Immobilien-Spezialfonds sei in Relation zu den anderen Fondskategorien mit 415 Fonds hoch, was zu einem vergleichbar geringen durchschnittlichen Fondsvermögen von 198 Millionen Euro führt.

Bei der Zusammensetzung des Fondsvermögens dominieren bebaute Grundstücke mit 61 Milliarden Euro, darunter 52 Milliarden Euro im Inland, sechs Milliarden Euro in anderen Ländern des Euroraums und drei Milliarden Euro in anderen EU-Ländern, teilt Kommalpha mit. Immobilienbestände außerhalb Europas lassen sich in den Bundesbankdaten durch eine geringe Residualgröße feststellen. Signifikante Größen seien Beteiligungen an Immobiliengesellschaften von 18 Milliarden Euro, Darlehen an Immobiliengesellschaften von sechs Milliarden Euro sowie übriges Vermögen von neun Milliarden Euro und Anteile an Investmentfonds von sieben Milliarden Euro.

Fünf Segmente institutioneller Investoren würden 90 Prozent des Marktes auf sich vereinen. Dieses sind in absteigender Reihenfolge Versicherungen (572 Milliarden Euro), Altersvorsorgeeinrichtungen (372 Milliarden Euro), Kreditinstitute (155 Milliarden Euro), Corporates (151 Milliarden Euro) und private Organisationen ohne Erwerbszweck (144 Milliarden Euro). Versicherungen und Altersvorsorgeeinrichtungen stellen rund 60 Prozent des Marktanteils dar. Sie weisen die höchsten Mittelaufkommen in den vergangenen Jahren auf, heißt es ergänzend. Bemerkenswert sei, dass das Nettomittelaufkommen von Altersvorsorgeeinrichtungen im laufenden Jahr 2017 zurückgegangen ist, meint Kommalpha. So betrug zur Jahreshälfte 2017 das Nettomittelaufkommen 1,9 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2016 und 2015 hätten Altersvorsorgeeinrichtungen über 18 Milliarden Euro netto eingesammelt. Es bleibe abzuwarten, inwieweit sich das Aufkommen über das gesamte Jahr 2018 entwickelt, da es sich bei Altersvorsorgeeinrichtungen um die am stärksten wachsende Kundengruppe in den vergangenen handelt, heißt es in der Studie.

Die Studie zeigt, das gemischte Wertpapierfonds mit einem Fondsvermögen von 811 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 54 Prozent die größte Fondskategorie darstellt. Ein wesentlicher Anteil von Spezialfonds werde in Masterfondsstrukturen administriert. Dies spiegele sich überwiegend in gemischten Mandaten wider. Reine Rentenspezialfonds folgen mit einem Vermögen von 355 Milliarden Euro. Diese beiden Kategorien weisen die mit Abstand höchsten Mittelaufkommen in den vergangenen Jahren auf, bemerkt Kommalpha. Hinsichtlich Marktanteilen folgen Aktienspezialfonds, Dach-Spezialfonds und Immobilienspezialfonds. Geldmarkt- und Hedgefonds würden im Spezialfondsgeschäft keine Rolle spielen.

Bei der Zusammensetzung der Fondsvermögen nach Allokation in Ländern und Ländergruppen sei eine Home bias zu Deutschland, Frankreich und den weiteren Ländern der Eurozone zu beobachten. Allein bei festverzinslichen Wertpapieren sei im zeitlichen Verlauf ein Anstieg der Allokation in Länder außerhalb der Eurozone zu beobachten, stellt Kommalpha fest. Diese geschehe zu Lasten deutscher Bonds. Die Suche nach nennenswerter Rendite im Rentenbereich finde außerhalb Europas statt.

Die im Rahmen der Analyse durchgeführte Investorenbefragung habe gezeigt, dass zukünftig weiterhin Auflageaktivitäten von Spezialfonds zu erwarten sind, lautet der Ausblick der Studie. Rund die Hälfte der befragten institutionellen Investoren planten innerhalb der kommenden zwölf Monate die Auflage von Spezialfonds. Als treibende Themen würden dabei Alternative Investments, Immobilien und Wertpapierspezialitäten angesehen. Die kapitalgedeckte Altersvorsorge werde als nachgelagertes Thema eingeschätzt, heißt es. Innerhalb des Bereiches der Alternativen Investments wären Infrastruktur und Private Equity die prominentesten Themen.

Quelle: Marktstudie Kommalpha

Die Kommalpha-Gruppe ist ein Beratungshaus für den institutionellen Kapitalmarkt im deutschsprachigen Raum. Zur Zielgruppen gehören Asset Manager, KAGen, Depotbanken, Vermögensverwalter sowie Investoren (z. B. Versicherungen, Pensions- vermögen), Dienstleister und IT-Lösungsanbieter. (TS1)

www.kommalpha.com

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