Marktkommentar: US-Zinssenkung kurzfristig unwahrscheinlich
Die Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments geht nicht davon aus, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer nächsten Sitzung am 19. Juni die Zinsen senken wird. „Im unwahrscheinlichen Fall, dass die Fed die Zinsen am Mittwoch senkt, könnte sie sich Vorwürfen ausgesetzt sehen, dem Druck von Trump nachzugeben, und den Preisen von Vermögenswerten weiteren Auftrieb verleihen“, schreibt David Chappell, Senior-Portfoliomanager im Bereich Anleihen bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar.
Die US-Notenbank und ihr Präsident Jerome Powell stehen der Fondsgesellschaft zufolge vor einer nicht beneidenswerten Aufgabe. Sie müssten entscheiden, mit welchen Maßnahmen sich die Wirtschaft am besten durch aktuelle und künftige Unwägbarkeiten im Welthandel steuern lasse - und dies angesichts einer Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau, geringer Investitionen seitens der Unternehmen sowie eines sanften Inflationsdrucks.
Sollte die Fed nichts unternehmen und wenig Interesse daran zeigen, die aktuellen Marktpreise zu stützen, laufe sie allerdings Gefahr, die Aktienmärkte in Anbetracht eines möglicherweise negativen Ergebnisses des G20-Treffens zu schwächen.
Insofern erwartet Columbia Threadneedle, dass Powell einmal mehr einen schmalen Grat gehen wird. „Zum einen wird er die Wirtschaft preisen und erklären, dass die Inflation unter dem verharren wird, was er und seine Kollegen gern hätten. Zum anderen wird er zu verstehen geben, dass der Ausschuss bei möglichem Gegenwind durch den Handel und die generellen globalen Bedingungen auch weiterhin in der Lage sein wird, die Geldpolitik zeitnah anzupassen“, schreibt Chappell.
Auch die kurzfristigen Zinsprojektionen der Ausschussmitglieder - die sogenannten „Dot Plots“ - dürften signalisieren, dass die Fed handlungsbereit sei. „Diese Vorgehensweise sollte genügen, um die Märkte in etwa auf ihrem gegenwärtigen Niveau zu halten“, so Chappell. „Aber an einem gewissen Punkt werden Anleger mehr als nur bloße Worte wollen - vielleicht schon beim Treffen im Juli.“ (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Columbia Threadneedle
Columbia Threadneedle Investments ist eine Vermögensverwaltungsgruppe, die weltweit für private, institutionelle und Firmenkunden ein Spektrum von aktiv verwalteten Anlagestrategien und -lösungen anbietet. Mit mehr als 2.000 Mitarbeitern wird ein Vermögen von 376 Milliarden Euro verwaltet. (Stand: 31. Dezember 2018). Columbia Threadneedle Investments ist eine Tochtergesellschaft von Ameriprise Financial.