Postbank: Europäische Gewerbeimmobilien im Aufwind
Die Analysten der Postbank sehen die europäischen Märkte für Gewerbeimmobilien nach der Finanz- und Staatsschuldenkrise 2008/2009 wieder im Aufwind. So habe sich die Miete für erstklassige Büroimmobilien am Standort Madrid im zweiten Quartal 2014 das erste Mal seit Ende 2008 leicht erhöht. In Mailand seien vergleichbare Mieten bereits seit einigen Quartalen nicht mehr weiter gesunken. Bei Einzelhandelsimmobilien soll die Erholung im Allgemeinen sogar weiter fortgeschritten sein.
Auch bei den am stärksten gestiegenen Mieten für Gewerbeimmobilien in London glaubt die Postbank nicht an eine Überhitzung: „Von einer allgemeinen Blase am Gewerbeimmobilienmarkt kann nicht gesprochen werden. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass der Aufschwung am britischen Gewerbeimmobilienmarkt von einer steigenden Beschäftigung, wachsenden Einzelhandelsumsätzen und anhaltend niedrigen Zinsen getragen wird. Alleine in den letzten drei Jahren ist die Zahl der Bürobeschäftigten in Großbritannien um gut fünf Prozent gestiegen, so dass der Anstieg der Mieten und Immobilienwerte von fundamentaler Seite gut unterstützt wird", so Dr. Marco Bargel, Chef-Anlagestratege der Postbank.
Der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt zeichnet sich nach Einschätzung der Postbank durch ein hohes Maß an Stabilität aus. In Frankfurt hat sich die Miete für erstklassige Büroimmobilien seit 2008 praktisch kaum verändert, während an anderen deutschen Standorten in den vergangenen Jahren überwiegend moderate Zuwächse zu verzeichnen waren. Bei Einzelhandelsimmobilien sind an wichtigen deutschen Standorten schon seit ein paar Jahren Mietsteigerungen zu verzeichnen. In Berlin und Hamburg ist die Spitzenmiete inzwischen bereits um insgesamt rund 40 Prozent gestiegen. Geringere Zuwächse weisen Düsseldorf und Frankfurt (jeweils knapp 30 Prozent) sowie München und Köln (jeweils rund 20 Prozent) auf.
„Die positive Grundtendenz an den europäischen Gewerbeimmobilienmärkten dürfte vor dem Hintergrund einer moderaten konjunkturellen Belebung im Euroraum in den kommenden Jahren anhalten", ist Marco Bargel überzeugt. Der Tiefpunkt am Arbeitsmarkt ist durchschritten, in den meisten Ländern der Eurozone dürften Beschäftigung und Einkommen im Trend steigen. Für positive Impulse am Immobilienmarkt sorgen darüber hinaus das anhaltend niedrige Zinsniveau und eine sehr moderate Inflation im Euroraum. Der daraus resultierende Zuwachs bei den Realeinkommen sollte über einen steigenden privaten Konsum letztendlich dem Markt für Einzelhandelsimmobilien zu Gute kommen.
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Deutsche Postbank AG ist eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bank mit Sitz in Bonn. Sie zählt mit rund 14 Millionen Kunden, 14.900 Beschäftigten und einer Bilanzsumme von 158 Milliarden Euro zu den großen Finanzdienstleistern Deutschlands. Ihr Tätigkeitsschwerpunkt ist das Geschäft mit Privatkunden sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen. (JZ1)