Postbank plädiert für Entbürokratisierung beim Kauf von Wohneigentum
In der Altersgruppe bis 40 Jahre träumt jeder Zweite von Haus oder Wohnung ohne Vermieter. Und weil die Bauzinsen sehr günstig sind, können sich viele Haushalte diesen Traum jetzt auch erfüllen. Gleichzeitig investieren Eigentümer jährlich Milliarden Euro für energetische Sanierungen, altersgerechten Umbau oder Modernisierungen. Doch sie alle werden immer wieder durch langatmige Bürokratie, hohe Kauf- und Baunebenkosten ausgebremst. Aktuell drohen Eigentümern durch die Erhöhung der Grundsteuer sogar neue finanzielle Belastungen, so merkt die Postbank an.
Die angekündigte Entlastung von Baufamilien bei der Grunderwerbssteuer liege dagegen offenbar auf Eis. Bereits im Koalitionsvertrag hatte die Bundesregierung erklärt, einen Freibetrag zu prüfen, um Bauherren und Immobilienkäufer zu entlasten. Die Umsetzung des Vorhabens lasse allerdings auf sich warten. Die Grunderwerbssteuersätze, die je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent betragen, stellten für viele eine erhebliche finanzielle Hürde dar.
Weit mehr als die Hälfte vor allem der jungen Bauherren befürchte zudem, dass der Weg zur eigenen Immobilie durch Auflagen und Wartezeiten erschwert wird. Denn in Deutschland dauerten die Verfahren weiterhin lange: Bis Bauämter die nötigen Genehmigungen erteilen, könnten etliche Monate verstreichen. In vielen Behörden herrsche Personalmangel, die Anträge stapeln sich. Ein weiteres Handicap für zügige und bauherrenfreundliche Genehmigungsverfahren seien Zehntausende unterschiedlicher regionaler und kommunaler Bauverordnungen. Auch wer nach passender finanzieller Unterstützung für sein Vorhaben suche, brauche einen langen Atem: Die Fördermittelsuche des Bundes sei unübersichtlich und umfasse bislang nur Programme von Bund, Ländern und der EU. Die Hilfen von Kommunen, Städten und Energieversorgern seien nirgends erfasst.
Was fehle, sind Entbürokratisierung und mehr Transparenz. Sie seien notwendig, um junge Menschen zum Kauf von Wohneigentum zu ermutigen. Deshalb müsse der Staat dringend bürokratische Hürden beseitigen und zum Beispiel Genehmigungsverfahren beschleunigen. Eine klare Übersicht über alle Fördermittel und kurze, direkte Wege zu deren Beantragung wären weitere wichtige Punkte. Eine einheitliche Datenbank für alle Förderprogramme könnte die Lösung sein. Längst überfällig seien auch eine klare Linie und einheitliche Regelungen bei Grund- und Grunderwerbssteuer. Ein Land, das in Sachen Wohneigentumsquote im europäischen Vergleich an vorletzter Stelle steht, dürfe es sich nicht leisten, Bauherren, Käufer und Modernisierer durch immer mehr Investitionshürden zu verprellen.
Quelle: Pressemitteilung Postbank
Die Postbank-Gruppe ist mit rund 13 Millionen Kunden einer der großen Finanzdienstleister Deutschlands. Das Privat-, Geschäfts- und Firmenkundengeschäft unter der Marke Postbank ist Teil der DB Privat- und Firmenkundenbank AG mit ihren insgesamt 20 Millionen Kunden. (mb1)