Projektentwicklerstudie: Starkes Wachstum bei Büroprojekten
Nach einem Rückgang im Vorjahr nehmen die Projektentwicklerflächen wieder zu. Mit 5,3 Prozent Wachstum erreicht das Gesamtvolumen der Trading-Development-Projekte, also der klassischen Projektentwicklungen zum Verkaufszweck, über alle sieben A-Städte hinweg 28,4 Millionen Quadratmeter. Das sind Ergebnisse der „13. Projektentwicklerstudie Deutsche A-Städte 2019“ des Analyse- und Beratungsunternehmens Bulwiengesa.
Insbesondere in Berlin scheint vielen die Lust auf Wohnungsbau vergangen: War in den vergangenen Studienjahren durchweg Flächenwachstum zu verzeichnen, so sind im vergangenen und im aktuellen Studienjahr die Projektflächen im Wohnsegment um 4,6 Prozent zurückgegangen (minus 270.000 Quadratmeter). Auch München, Düsseldorf und Stuttgart weisen Rückgänge auf. Aber es gibt auch Städte mit Zuwachs im Wohnsegment: Hamburg hat den größten mit 154.000 Quadratmetern oder 5,6 Prozent, Düsseldorf noch plus 4,9 Prozent. Auch ein Blick auf die künftigen Flächen könne wenig aufmuntern: Die Flächen in Planung machen mittlerweile in den meisten Märkten deutlich weniger als 50 Prozent aus und sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich – um über 60 Prozent – zurückgegangen.
Ganz anders das Bürosegment: Nach jahrelangem Flächenrückgang wachsen nun zum dritten Mal in Folge die Projektflächen – diesmal um 23 Prozent. Der Zuwachs ist in allen A-Städten erkennbar, teilweise sehr stark wie beispielsweise in Berlin mit 32 Prozent beziehungsweise 550.000 Quadratmetern. Nach zwei rückläufigen Jahren sieht es im Einzelhandel mit plus 1,1 Prozent zunächst nach einer Stabilisierung aus. Allerdings sei diese Entwicklung stark geprägt von Nahversorgungsflächen, die das Planungsrecht im Rahmen von Wohnbauentwicklungen fordert. Viele dieser Planungen werden nachträglich aber doch nicht umgesetzt. Es fehlten passende Nutzer, weil die üblichen Discounter oder Supermärkte an solchen eher kleinen Flächen weniger interessiert seien. Erkennbar ist das an der Struktur der Einzelhandelsflächen: Lediglich 27 von insgesamt über 540 gemeldeten Flächen sind größer als 10.000 Quadratmeter. Das Hotelsegment profitiert seit einigen Jahren von dem wachsenden Interesse der Investoren an der Markenhotellerie – von Budget bis Luxus. Mit einem Plus von 21,7 Prozent hat sich das Flächenvolumen im Trading Development nun schon im dritten Jahr in Folge massiv vergrößert. Ein nicht unerheblicher Anteil des ermittelten Projektvolumens entfällt allerdings auf Planvorhaben. Deren Projektzahl hat besonders in den vergangenen zwölf Monaten stark zugenommen.
Aufgrund einer gut gefüllten Pipeline sowie immer höherer Investitionskosten, die über steigende Pachten aufgefangen werden müssen, erwartet Bulwiengesa in den nächsten Jahren eine Abnahme des Hotelprojektvolumens in den A-Städten.
Das Projektentwicklungsvolumen für den Eigenbestand, die sogenannten Investor Developments, hat sich im aktuellen Studienzeitraum erneut vergrößert. Dies trifft auch auf das Wohnsegment zu: Dieses hat mehr als 600.000 Quadratmeter an Fläche zugelegt. Das Volumen fällt mit 7,5 Millionen Quadratmeter Wohnfläche dennoch weiterhin deutlich geringer aus als im klassischen Trading Development (17,0 Millionen Quadratmeter). Wie zu erwarten seien die größten Akteure die großen lokal tätigen Wohnungsbaugesellschaften.
Quelle: Pressemitteilung Bulwiengesa
Die Bulwiengesa AG ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in den Themenfeldern Immobilien sowie Standort- und Regionalanalyse. Es beschäftigt 80 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, München, Hamburg und Frankfurt am Main. (mb1)