Studie: Mietpreisbremse in Mehrzahl der NRW-Städte ohne Wirkung
Eine Auswertung des Immobilienportals „immowelt.de“ zeigt: Seit ihrer Einführung am 1. Juli 2015 sind die Mieten in 13 von 22 Städten in Nordrhein-Westfalen (NRW) mit Mietpreisbremse stärker gestiegen als in den zwei Jahren zuvor. Während sich die Mieten in einigen Städten auf hohem Niveau einpendeln, ist die Lage andernorts noch angespannter als vor der Mietpreisbremse. Fortschritte sind nur dort erkennbar, wo systematisch der Neubau unterstützt wird. Die neue Regierungskoalition von Nordrhein-Westfalen betrachtet die Mietpreisbremse als wirkungslos und will sie abschaffen.
In Düsseldorf sind die Mieten seit Inkrafttreten der Mietpreisbremse um elf Prozent auf 9,90 Euro je Quadratmeter gestiegen. Zwischen 2013 und 2015 lag die Steigerungsrate hier noch bei zwei Prozent. Auch in Köln sind die Mieten weiter gestiegen - jedoch in den vergangenen zwei Jahren nur noch um drei Prozent auf 10,30 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Zwischen 2013 und 2015 - also vor Einführung der Mietpreisbremse - verzeichnete Köln noch eine Preissteigerung von zehn Prozent. Köln zeigt damit, wie gut es funktionieren kann, wenn eine Stadt gezielt eingreift und den Neubau fördert.
Die ersten Bundesländer verabschieden sich von der Mietpreisbremse. Neben Nordrhein-Westfalen will auch die neue Jamaika-Koalition in Schleswig-Holstein die Mietpreisbremse abschaffen. Das kündigen CDU, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag an. Auch in Bayern ist die Zahl der Gemeinden mit Mietpreisbremse bereits gesunken. Seit ihrer Einführung wurde sie in 16 der ursprünglich 144 Gemeinden abgeschafft und im Gegenzug nur vier Mal neu eingeführt. Selbst die Justiz demonstriert ihre Zweifel. Im März wies das Amtsgericht Altona (Hamburg) die Klage eines Mieters ab. Der Richter bemängelte das Fehlen einer ausreichenden Begründung der Mietpreisbremse.
Quelle: Pressemitteilung Immowelt
Die Immowelt Group mit Sitz in Nürnberg ist ein IT-Spezialist für die Immobilienwirtschaft im deutschsprachigen Raum. Kerngeschäft sind die Immobilienportale Immowelt und Immonet. Special-Interest-Portale wie umzugsauktion.de und bauen.de ergänzen das Portfolio. Zweites Hauptgeschäftsfeld sind CRM-Software-Lösungen für die Immobilienwirtschaft, die das gesamte Spektrum der Immobilienvermarktung abdecken. An den neun Standorten der Immowelt Group arbeiten über 500 Mitarbeiter. (TH1)