T. Rowe Price: Werden die politischen Risiken die Anleihemärkte beeinflussen?

Die Märkte sehen sich auch 2018 mit zahlreichen politischen Risiken konfrontiert: ein unvorhersehbares politisches Umfeld in den USA, anhaltende geopolitische Spannungen und Wahlen in Italien sowie in einer Vielzahl von Schwellenländern. Laut Arif Husain, Head of International Fixed Income und Lead Portfolio Manager der „Dynamic Global“- und „Global Aggregate Bond“-Strategie bei der Investmentgesellschaft T. Rowe Price, stellt sich damit für Fixed-Income-Investoren die Frage, wie diese Risiken eingepreist werden sollten.

„2017 haben die politischen Risiken nicht entscheidend ausgewirkt“, sagt Husain. „Schlechte Nachrichten kamen und gingen, ohne dass sie in den Märkten für Aufsehen gesorgt hätten.“ Auch die Portfolioabsicherung gegenüber möglichen Risiken habe sich generell nicht gelohnt. Die geringe Volatilität rund um die politischen Ereignisse im vergangenen Jahr habe bei einigen Marktteilnehmern zu der Frage geführt, ob den Risiken an den Anleihemärkten entspannter begegnet werden sollte. Dem widerspricht Husain jedoch deutlich: „Wir tendieren eher zur Vorsicht. In der Rückschau betrachtet würde ich beispielsweise wieder die gleichen Schritte zur Absicherung gegen eine mögliche geopolitische Krise unternehmen, angesichts der wiederholten nordkoreanischen Raketentests im vergangenen Jahr.“

„Entsprechend fokussieren wir uns auch dieses Jahr wieder auf die politischen Risiken“, sagt Husain. Für die Schwellenländer seien die Wahlen der entscheidende Faktor: In Russland, Kolumbien, Indonesien, Mexiko, Malaysia, Brasilien und Thailand fänden in diesem Jahr nationale oder regionale Wahlen statt. „Diese Länder gewichten mehr als 50 Prozent der JP Morgans Emerging Market Bond Indices. Die Wahlen sorgen oft für Preisverzerrungen und bieten daher mittelfristig-orientierten Anleger entsprechende Möglichkeiten“, so der Portfoliomanager. Gerade vor den Wahlen könnten Anleihemärkte überreagieren. Dies sei beispielsweise in Südafrika der Fall gewesen. Solche Marktvolatilitäten böten jedoch die Möglichkeit, erneut in den lokalen Anleihemarkt auf einem attraktiveren Level einzusteigen.

Des Weiteren können auch Währungen von dem politischen Risiko beeinflusst werden. Ein aktuelles Beispiel sei der mexikanische Peso. Mexiko müsse sich nicht nur auf den Sieg des linksorientieren Präsidentschaftskandidaten Andrés Manuel López Obrador bei der Wahl im Juli gefasst machen, das Land habe zudem mit der Drohung der USA zu kämpfen, aus dem Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA) auszutreten. Vor diesem Hintergrund seien mexikanische Assets kurzfristig anfällig für politische Risiken.

Dennoch beschränkten sich die politischen Risiken nicht nur auf die Schwellenländer. Auch in den entwickelten Ländern würden sie zu einem wichtigen Thema werden. So bleibe weiterhin die Unsicherheit bestehen, ob Trumps Regierung ihre Versprechen umsetzen werde und könne: Zwar sei die Steuerreformen durchgesetzt worden, staatliche Konjunkturmaßnahmen und die Gesundheitsreform würden aber weiter aufgeschoben. Im internationalen Kontext stehe die USA zudem vor neuen, anspruchsvollen NAFTA-Verhandlungen mit Kanada und Mexiko – eine Aussicht, die den US-Dollar zuletzt zu belasten schien.

In Europa hingegen seien die Bedenken hinsichtlich zunehmender populistischer Strömungen zurückgegangen. Risiken blieben jedoch durch die Wahl in Italien am 4. März und die Unruhen bezüglich des Brexits bestehen. „All diese Faktoren konstituieren ein hochinteressantes politisches Umfeld, das viele Möglichkeiten bietet, jedoch auch schnelle Reaktionen erfordern wird.

Quelle: Marktkommentar t. Rowe Price

T.Rowe Price ist eine globale Investmentgesellschaft mit 821 Milliarden Euro Assets under Management (Stand: 30. November 2017). Das 1937 von Thomas Rowe Price jr. gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Baltimore (USA) und ist mit eigenen Büros in den USA und Kanada, EMEA und Asien präsent. (JF1)

www.troweprice.com

Zurück

Wirtschaft, Märkte, Studien

In Deutschland gibt es Online-Banking nun seit fast 30 Jahren. Wie bei den ...

Creditreform Rating hat in einer Analyse die Engagements deutscher Banken in ...

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt