Verpassen die USA den geeigneten Ausstieg aus der expansiven Zinspolitik?
Nach Angaben der DZ Bank fordern sogar einige Mitglieder des geldpolitischen Rats der US-Notenbank (FOMC) den Kurs der Fed schon bald deutlich zu straffen. Die Taylor-Regel zeige unmissverständlich, dass die Fed, basierend auf den aktuellen Fundamentaldaten, ihre Leitzinsen gegenwärtig erheblich höher ansetzen müsse.
Nach Anwendung der Taylor-Regel hätten die US-Leitzinsen um mindestens 150 Basispunkte erhöht werden müssen. Entscheidendes Resultat für die aktuelle Geldpolitik laut Taylor-Regel sei, dass die US-Notenbank in ihrem derzeit noch immer geführten Kampf gegen (zu) niedrige Inflationsraten, gegen eine hohe Arbeitslosigkeit und gegen eine Konjunkturschwäche mit ihrem Dauer-Niedrigzins den Bogen zu überspannen drohe. Folge könne sein, dass die Inflationserwartungen auf die mittlere Sicht, die derzeit (noch) recht gut verankert scheinen, ihre Verankerung verlieren und die Notenbank Vertrauenskapital für an den Finanzmärkten verspiele. Die Glaubwürdigkeit der US-Notenbank als Hüterin der Geldwertstabilität könne dann zur Disposition stehen. Weiterhin könne es zu einer unverhältnismäßigen Aufblähung der Vermögenswerte kommen, die eine Blasenbildung in der Volkswirtschaft unterstützen könne.
Quelle: DZ Bank, Bielmeiers Blog
Stefan Bielmeier ist der Bereichsleiter Research und Chefvolkswirt der DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank in Frankfurt am Main. Die DZ Bank AG ist das Zentralinstitut innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe. Das Unternehmen beschäftigt rund 28.000 Mitarbeiter und hat eine Bilanzsumme in Höhe von 407 Milliarden Euro. (MLN1)
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