Banken-Check findet Fortschritte bei Transparenz und Nachhaltigkeit
Zum achten Mal hat der „Fair Finance Guide Deutschland“ (FFG), ein von der NGO Facing Finance koordiniertes Projekt, untersucht, ob und wie deutsche Banken soziale und ökologische Standards achten. In Kooperation mit dem Südwind-Institut und EarthLink überprüft der FFG die veröffentlichten Finanzierungs- und Anlagerichtlinien von 20 Banken anhand von 254 Kriterien aus 15 Themenbereichen auf ihre Übereinstimmung mit internationalen Nachhaltigkeitsstandards.
Ziel des FFG sei es, für Bankkunden Transparenz und Vergleichbarkeit bezüglich der sozialen und ökologischen Leistung deutscher Banken zu schaffen. Dadurch sollen Verbraucher vor möglichem Greenwashing geschützt werden. „Darüber hinaus treten wir in einen konstruktiven Dialog mit den Banken, um ihre Finanzierungs- und Anlagerichtlinien nachhaltiger und transparenter zu gestalten“, ergänzt Luca Schiewe, FFG-Projektkoordinator bei Facing Finance.
Am besten schneiden erneut die Alternativ- und Kirchenbanken GLS Bank, Tomorrow, Ethikbank, KD-Bank, Triodos Bank und Pax-Bank (86 bis 97 Prozent) ab, während die Sparda-Bank West (27 Prozent) und die Bayerische Landesbank (30 Prozent) die Schlusslichter bilden. Die Berliner Sparkasse wurde zum ersten Mal bewertet und erreicht 36 Prozent, was höher ist als die Ergebnisse für andere Neulinge in der Vergangenheit, aber noch Luft nach oben hat. Die größten Verbesserungen verzeichnen die Sparda-Bank West (plus 17 Prozent), die Dekabank (plus sechs Prozent), die DZ Bank (plus fünf Prozent), Tomorrow (plus fünf Prozent) und die Stadtsparkasse Düsseldorf (plus fünf Prozent).
Insgesamt verbessern sich die deutschen Banken in Sachen Transparenz und Nachhaltigkeit, bleiben aber hinter schwedischen, belgischen oder niederländischen Banken zurück, wie der FFG in anderen Ländern zeigt. (DFPA/mb1)
Facing Finance e.V. setzt sich für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Geld ein und beabsichtigt institutionelle, öffentliche und private Finanzdienstleister, Bank- und Versicherungskunden zu sensibilisieren, nicht in Unternehmen zu investieren, die von Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung, Korruption und der Herstellung völkerrechtswidriger Waffen sowie von Waffenexporten in Krisenregionen profitieren.