BlackRock baut Privatmarktgeschäft in Europa aus
Der Vermögensverwalter BlackRock will wohlhabenden Privatanlegern in Europa verstärkt Zugang zu Private-Equity- und Kreditfonds bieten. Dafür plant das Unternehmen Neueinstellungen und Kooperationen mit digitalen Plattformen. Ziel ist es, Privatkunden stärker an bislang institutionellen Märkten zu beteiligen.
BlackRock will auch wohlhabende Privatkunden im Nahen Osten und Afrika für seine Angebote im Bereich der privaten Kapitalmärkte gewinnen. „Wir wollen weiter expandieren“, sagte Osta, der bei BlackRock das Team für alternative Anlagen im EMEA-Vermögensbereich leitet. Konkrete Zahlen zu den geplanten Neueinstellungen nannte er nicht. Ziel sei es,
Hintergrund der Strategie ist ein grundlegender Wandel in der Vermögensverwaltung: BlackRock sieht das traditionelle 60-40-Modell – 60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen – zunehmend als überholt an. Das Unternehmen hat daher in den vergangenen zwölf Monaten rund 28 Milliarden US-Dollar in Übernahmen von Anbietern für Privatmarktanlagen investiert, darunter Global Infrastructure Partners und HPS Investment Partners.
Dank regulatorischer Änderungen in Europa hat BlackRock außerdem die Mindestanlagesumme für bestimmte Produkte auf 10.000 Euro gesenkt. In Deutschland, Österreich und Italien können Nutzer der digitalen Plattform Scalable Capital bereits per App in einen offenen Private-Equity-Fonds investieren, den BlackRock im Vorjahr aufgelegt hat. So will das Unternehmen mehr Menschen den Zugang zu privaten Märkten wie Private Equity, Infrastruktur und Privatkrediten zu ermöglichen – Bereiche, die bisher vor allem institutionellen Investoren vorbehalten waren.Weitere Produkte sollen folgen.
Im März veranstaltete BlackRock erstmals einen Private-Markets-Gipfel für die EMEA-Region. Dort zeigte eine Umfrage unter 70 Vermögensberatern, dass viele vermögende Privatanleger bislang nur bis zu fünf Prozent ihres Portfolios in nicht börsennotierte Anlagen investiert haben. Langfristig strebt BlackRock eine Quote von mindestens 20 Prozent an. „Smartphones sind die zentrale Plattform, um Privatmärkte im großen Maßstab zugänglich zu machen“, sagte Osta. Für BlackRock sei es entscheidend, die Markttrends zu verstehen, um Kunden bei der Vermögensanlage bestmöglich begleiten zu können.
Laut einer Analyse von Bain & Company könnten sich die weltweit verwalteten Vermögen in privaten Märkten bis 2035 auf bis zu 65 Billionen US-Dollar vervielfachen – ein Trend, den BlackRock offenbar aktiv mitgestalten will. (DFPA/abg)
Der Vermögensverwalter Blackrock ist ein weltweit führender Anbieter im Investmentmanagement, im Risikomanagement und in der Beratung von institutionellen Anlegern. Das Produktportfolio umfasst unter anderem Spezialfonds, Publikumsfonds und börsengehandelte Indexfonds („iShares“). Das Unternehmen mit Sitz in New York beschäftigt rund 16.000 Mitarbeiter in mehr als 30 Ländern.