EU-Kommission stoppt FIDA-Verordnung
Die Entscheidung der EU-Kommission, die geplante Verordnung zum Financial Data Access (FIDA) nicht weiterzuverfolgen, ist ein Rückschlag für Open Finance, fairen Wettbewerb und Verbraucherrechte. Eine verpasste Chance für Open Finance und unabhängige Vermittler, so der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung.
Der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung bedauert diesen Schritt ausdrücklich, denn die unabhängigen Vermittler hätten durch FIDA erstmals einen geregelten Zugang zu Finanzdaten ihrer Kunden erhalten – selbstverständlich nur mit deren Zustimmung. Während Banken und große Plattformen bereits heute durch Open-Banking-Regulierungen wie die PSD2 profitieren würden, stehen damit unabhängige Finanz- und Versicherungsvermittler weiterhin vor verschlossenen Türen. Der freie Zugang zu Finanzdaten ist jedoch essenziell, um Kunden eine umfassende und individuelle Beratung bieten zu können.
„Die Entscheidung der EU-Kommission ist eine verpasste Chance, gleiche Wettbewerbsbedingungen in der Finanzbranche zu schaffen“, so AfW-Vorstand Norman Wirth. „Die geplante FIDA-Verordnung hätte nicht nur für mehr Innovation gesorgt, sondern auch Verbrauchern mehr Kontrolle über ihre eigenen Finanzdaten gegeben.“
Gemeinsam mit der Brancheninitiative FRIDA – Free Insurance Data Initiative – hat sich der AfW intensiv für eine praxisgerechte Open-Finance-Regulierung eingesetzt. Das Ziel bleibt weiterhin bestehen: Nur wenn Finanz- und Versicherungsbranche gemeinsam vorangehen, kann echter Fortschritt in der digitalen Finanzberatung erreicht werden. „Es braucht dringend alternative Wege, um den freien und sicheren Datenaustausch auch ohne FIDA voranzutreiben. Brancheninitiativen wie FRIDA zeigen, dass Lösungen möglich sind – aber ohne politische Unterstützung bleibt der Fortschritt begrenzt“, ergänzt Wirth. (DFPA/ljh)
Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW ist der mitgliederstärkste, politisch aktive Versicherungsmaklerverband und vertritt zudem gleichzeitig die Interessen einer großen Anzahl von unabhängigen Finanzanlagenvermittlern. Der Verband vertritt die Interessen von circa 40.000 Versicherungsmaklern sowie unabhängigen Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittlern aus über 2.100 Mitgliedsunternehmen.
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