Großer Übernahmeappetit der Unternehmen: Mehr als die Hälfte will zukaufen
Der M&A-Markt (Mergers & Acquisitions) ist weiter im Aufwind: Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland und weltweit wollen in den kommenden zwölf Monaten zukaufen, so lautet ein Ergebnis des „EY Capital Confidence Barometer“ des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young (EY) für den November 2015.
In Deutschland haben 56 Prozent entsprechende Pläne, weltweit sind es sogar 59 Prozent – das sind jeweils die höchsten Werte seit Beginn der Befragung im Jahr 2010. Die Übernahmeabsichten der Unternehmen werden laut EY gestützt durch positive Konjunkturerwartungen: Weltweit sind 83 Prozent der Unternehmen zuversichtlich, dass die Weltwirtschaft weiter wächst – 36 Prozent erwarten sogar ein starkes Wachstum. Vor einem Jahr glaubte gerade einmal die Hälfte (53 Prozent) an eine weiter wachsende Weltwirtschaft. In Deutschland erwarten sogar 95 Prozent der Unternehmen, dass es mit der globalen Wirtschaft bergauf geht. Die positive Sicht auf die Weltwirtschaft könnte sich jedoch schnell eintrüben: Als aktuell größtes Risiko machen 29 Prozent der Unternehmen weltweit die zunehmende politische Instabilität in der Welt aus. In Deutschland treibt diese Sorge nur 22 Prozent der Unternehmen um.
Schwerwiegender erscheint Konzernen die erhöhte Volatilität von Währungen und Rohstoffpreisen – diese wird von 37 Prozent als größtes Risiko eingestuft. Als Wachstumstreiber werden zunehmend Zukäufe gesehen: Immerhin jedes fünfte Unternehmen weltweit und in Deutschland gibt an, dass es seine Deal-Pipeline in den kommenden Monaten vergrößern will. Bei jedem dritten Unternehmen in Deutschland soll die Pipeline gleich bleiben (weltweit 37 Prozent) und reduzieren wollen sie nur zwei Prozent (weltweit ein Prozent). 44 Prozent (weltweit 41 Prozent) haben gar keine Deals geplant.
Deutsche Unternehmen setzen bei ihren Investitionszielen laut Studie andere Schwerpunkte als die internationale Konkurrenz. Beliebteste Investitionsziele sind weltweit – in der Reihenfolge – die USA, Großbritannien, China, Indien und Deutschland. Deutsche Unternehmen investieren am ehesten hierzulande, dann in Großbritannien, den USA, den Niederlanden und in China. Zudem schauen sich die deutschen Unternehmen eher in weiter entfernten Märkten und in Entwicklungsländern um: So haben bei ihrer M&A-Strategie nur sieben Prozent einheimische Unternehmen im Fokus. In den Nachbarländern sehen sich lediglich vier Prozent nach Übernahmekandidaten um. 45 Prozent schauen für Übernahmen in fernere Länder. Dabei entfällt ein relativ großer Anteil des M&A-Volumens auf die Entwicklungsländer: elf Prozent des Akquisitionsbudgets soll für Zukäufe dort verwendet werden.
Basis der Studie ist eine Umfrage unter rund 1.600 Managern in Großunternehmen weltweit, davon 102 in Deutschland.
Quelle: Pressemitteilung Ernst & Young
Ernst & Young (EY) ist einer der Marktführer in der Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Transaktionsberatung und Managementberatung. Die internationale EY-Organisation besteht aus den Mitgliedsunternehmen von Ernst & Young Global Limited (EYG). Jedes EYG-Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen. Ernst & Young Global Limited ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht und erbringt keine Leistungen für Mandanten. (mb1)