Hypoport meldet starkes erstes Halbjahr und schwaches drittes Quartal
Der Finanzdienstleistungskonzern Hypoport wächst in den ersten neun Monaten 2022 prozentual zweistellig, wobei im dritten Quartal aufgrund nachlassender Marktdynamik in der Immobilienfinanzierung und dem Corporate-Finance-Geschäft ein Umsatzrückgang zu verzeichnen ist. Der Anstieg des Konzernumsatz betrug in den ersten neun Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum plus 13 Prozent auf 368 Millionen Euro, während die Umsätze im dritten Quartal 2022 um minus sechs Prozent auf 105 Millionen Euro zurückgingen. Der Hypoport-Vorstand hat für die gesamte Unternehmensgruppe Anpassungen des Kostenniveaus an die aktuelle Marktsituation angekündigt.
Das Segment Kreditplattform erreichte nach neun Monaten 2022 ein Umsatzplus von plus 15 Prozent auf 168 Millionen Euro. Getragen wurde der Anstieg durch die Geschäftsmodelle der privaten Immobilienfinanzierung und im Corporate-Finance-Geschäft im ersten Halbjahr, während die Umsätze im dritten Quartal 2022 um minus zehn Prozent auf 49 Millionen Euro sanken. Das EBIT des Segments stieg in den ersten neun Monaten 2022 um plus 18 Prozent auf 42 Millionen Euro. Bei rückläufigen Umsätzen im dritten Quartal sank das EBIT entsprechend um minus 26 Prozent auf elf Millionen Euro.
Im Segment Privatkunden wurden die Umsätze in den ersten neun Monaten 2022 um fünf Prozent auf 106 Millionen Euro gesteigert. Durch den Fokus des Franchisenetzwerks Dr. Klein auf die private Immobilienfinanzierung resultierte die Zurückhaltung der Verbraucher im dritten Quartal in einen Umsatzrückgang von minus 14 Prozent. Das EBIT des Segments sank um minus vier Prozent auf 17 Millionen Euro in den ersten neun Monaten beziehungsweise minus 41 Prozent auf drei Millionen Euro im dritten Quartal.
Im Segment Immobilienplattform wurden die Umsatzerlöse in den ersten neun Monaten 2022 um 16 Prozent auf 49 Millionen Euro beziehungsweise im dritten Quartal 2022 um plus ein Prozent auf 14 Millionen Euro gesteigert. Bezogen auf den Neun-Monats-Zeitraum stieg die Wachstumsdynamik nach plus fünf Prozent beziehungsweise plus neun Prozent in den Jahren 2020 und 2021 somit weiter an. Hauptgründe waren ein im ersten Halbjahr ungewöhnlich starkes operatives Geschäft der Finanzierungsplattform für die soziale Wohnungswirtschaft aufgrund gestiegener Abschlussneigung in Folge des schnellen Zinsanstiegs und ein deutlicher Geschäftsausbau der Bewertungsplattform Value AG. Diese Dynamik schwächte sich im dritten Quartal aufgrund des nun höheren Zinsniveaus, der stark steigenden Bau- und Energiekosten und fehlender zeitgemäßer Förderprogramme für den Mietwohnungsbau und die energetische Sanierung deutlich ab. Auch der Umsatzanstieg der Bewertungsplattform sank durch eine Rollback-Entscheidung der BaFin zulasten von Videobesichtigungen. Die noch im ersten Halbjahr 2022 positive EBIT-Entwicklung konnte nach Eintrübung des Finanzierungsmarktes und dem Verbot von kosteneffizienten Videobesichtigungen daher nicht gehalten werden. Das EBIT sank auf minus sieben Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2022 beziehungsweise minus sechs Millionen Euro im dritten Quartal 2022.
Im Segment Versicherungsplattform stiegen die Umsätze in den ersten neun Monaten 2022 um 25 Prozent auf 44 Millionen Euro. Das EBIT reduzierte sich aufgrund hoher Investitionen in die Plattformen auf minus drei Millionen Euro. (DFPA/JF1)
Die Hypoport SE ist die börsennotierte Muttergesellschaft der Hypoport-Gruppe. Der Finanzdienstleistungskonzern mit Sitz in Lübeck ist in den Segmenten Kreditplattform, Privatkunden, Immobilienplattform und Versicherungsplattform tätig. Zu seinen Tochtergesellschaften zählen unter anderem der Finanzvertrieb Dr. Klein Privatkunden AG und die Kreditplattform Europace AG. Daneben fördern die Teilmarktplätze Finmas und Genopace sowie die B2B-Vertriebsgesellschaften Qualitypool und Starpool das Wachstum der Kreditplattform.