Starkes Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung
Das Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung ist in Deutschland sehr gut ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal ist das Neugeschäft um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 61 Milliarden Euro gestiegen und hat damit laut DZ Bank das höchste Niveau seit dem zweiten Quartal 2022 erreicht. Im April hat sich das Wachstum mit einem Anstieg um 28 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro leicht abgeschwächt fortgesetzt. Gegenüber dem Tiefstwert von 40 Milliarden Euro im ersten Quartal 2023 hat sich das Neugeschäft im ersten Quartal 2025 schon wieder um mehr als 50 Prozent erhöht. Die Rekordwerte von 84 Milliarden Euro (erstes Quartal 2022) sind jedoch noch in weiter Ferne, aber nach sechs Quartalen rückläufiger Kreditvolumina steigen diese seit dem ersten Quartal 2024 wieder an.
Die DZ Bank geht davon aus, dass sich die Wachstumsraten in den nächsten Monaten wieder deutlich abschwächen, was vor allem dem Basiseffekt geschuldet sei, da das Neugeschäft im vergangenen Jahr im ersten Quartal relativ schwach ausgefallen ist und in den Folgequartalen sequenziell angestiegen ist. Auch in absoluter Höhe geht die DZ Bank nicht davon aus, dass das starke erste Quartal im Laufe des Jahres erneut erreicht werden wird. Das Unternehmen sieht das Risiko leicht steigender Immobilienkreditzinsen, da die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen leicht steigen sollten, was sich dämpfend auf die Nachfrage nach Immobilienkrediten auswirken dürfte, und außerdem wollen die deutschen Banken nach einer Lockerung die Kreditvergabestandards wieder etwas verschärfen. Außerdem werde noch keine Erholung beim Neubau erwartet, was in der Vergangenheit der zweitgrößte Bestandteil des Neugeschäfts in der privaten Immobilienfinanzierung war. Ab 2026 sollten sich die Pläne der neuen Bundesregierung (zum Beispiel beschleunigte Genehmigungsverfahren) allerdings positiv auf den Neubau auswirken.
Das starke erste Quartal in der Wohnimmobilienfinanzierung sei positiv für die börsennotierten deutschen Großbanken zu werten, da dieses ein wichtiger Ertragsbringer sei. Insbesondere vor dem Hintergrund eines infolge der EZB-Zinssenkungen weiter unter Druck kommenden Zinsüberschusses sei dies der Fall. Das Einlagengeschäft, das infolge des starken Zinsanstiegs in den vergangenen drei Jahren wieder an Bedeutung gewonnen hat und der Hauptgrund für die deutliche Profitabilitätsverbesserung vieler Banken war, sollte aus Ertragssicht wieder an Bedeutung verlieren. Umso wichtiger sei es für die Banken, dass sich das Neugeschäft in der privaten Immobilienfinanzierung auf einem erhöhten Niveau stabilisiert und somit die Bankerträge stützt. (DFPA/mb)
Die DZ Bank-Gruppe ist Teil der Genossenschaftlichen Finanzgruppe Volksbanken Raiffeisenbanken, die rund 700 Genossenschaftsbanken umfasst. Innerhalb der Genossenschaftlichen Finanzgruppe fungiert die DZ Bank AG als Spitzeninstitut und Zentralbank. Sie ist zudem als Geschäftsbank aktiv und hat die Holdingfunktion für die DZ Bank Gruppe.