Studie: Vermögensverwalter rücken Nachfolgeplanung in den Fokus
Deutschlands unabhängige Vermögensverwalter richten ihren Blick zunehmend auf die Begleitung ihrer Kunden bei der Vermögensnachfolge. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Vermögensverwaltung (InVV) an der Technischen Hochschule Aschaffenburg.
Der demografische Wandel prägt laut der Untersuchung die Kundenstruktur deutlich: Der Anteil der über 70-jährigen Kunden stieg von 19 Prozent im Vorjahr auf 21 Prozent, während der Anteil der unter 30-Jährigen nur leicht von sieben auf acht Prozent zunahm. Um auf diese Entwicklung zu reagieren, erweitern viele Häuser ihr Dienstleistungsangebot. An der aktuellen Studie nahmen 126 der geschätzt 400 unabhängigen Vermögensverwaltungen in Deutschland teil, was rund einem Drittel des Marktes entspricht.
Neben der klassischen Vermögensverwaltung, die weiterhin das Kerngeschäft bleibt, gewinnt die Nachfolgeplanung stark an Bedeutung. Mit 58,1 Prozent ist sie inzwischen die zweithäufigste angebotene Zusatzleistung – vor Stiftungsmanagement (39,5 Prozent) und Family-Office-Dienstleistungen (38,7 Prozent).
„Vermögensverwalter beginnen zunehmend, gezielte Angebote für die Kinder und Enkel ihrer Mandanten zu entwickeln und so das Familienvermögen generationenübergreifend in der Betreuung zu halten“, sagte Studienleiter **Prof. Dr. Hartwig Webersinke**. Die Branche nutze damit ein bislang kaum ausgeschöpftes Potenzial, um sich langfristig zu positionieren. (DFPA/abg)
Das Institut für Vermögensverwaltung untersucht seit 2014 die Branche der unabhängigen Vermögensverwalter und führt in jährlichem Turnus eine Umfrage durch. Befragt werden unabhängige Vermögensverwalter mit Erlaubnis für die Finanzportfolioverwaltung nach Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG). Das Institut unter Leitung von Prof. Dr. Hartwig Webersinke ist an der Technischen Hochschule Aschaffenburg angesiedelt und wird finanziert durch die V-BANK als Drittmittelgeber und vom Verband unabhängiger Vermögensverwalter unterstützt.