Vermögensnachfolge zwischen Erwartung und Wandel
Die nächste Generation an das Familienvermögen heranzuführen, ist für beide Seiten ein hoch emotionaler Prozess. Wie also kann dieser geplant werden, um Streit zu vermeiden und alle Beteiligten optimal vorzubereiten? FINVIA-Gründer Christian Neuhaus erläutert, wie ein Family Office als neutraler Partner die Generationen bei der Vermögensnachfolge unterstützen kann.
Sprechen wir von Vermögensnachfolge, so geht es vor allem um die sogenannte „NowGen“, die aktuell alle Verantwortlichkeiten für das Vermögen trägt, und die „NextGen“, die an ebendiese herangeführt werden soll. „Bei FINVIA begegnen wir häufig Mandanten, die sich zwar bereits Gedanken um die Einbindung ihrer Nachkommen in die Vermögensanlage gemacht haben, jedoch aus Unsicherheit erste Schritte davor scheuen“, so Neuhaus. Was viele nicht wissen: Hier handelt es sich um einen sukzessiven Prozess, der durch das Family Office aktiv eingeleitet und begleitet werden kann.
Was die Vermögensnachfolge aus Neuhaus‘ Sicht zu einem solch komplizierten Thema macht, ist die emotionale Bedeutung, die sie für alle Beteiligten mit sich bringt. Obwohl jeder anders damit umgeht, gibt es erfahrungsgemäß Herausforderungen auf beiden Seiten, die im Voraus beleuchtet werden sollten. Die übergebende Generation, also diejenigen, die den Familienbesitz über viele Jahre hinweg aufgebaut und gepflegt haben, soll Verantwortung abgeben – wenngleich nicht sofort. Trotzdem ist das ein Schritt ins Ungewisse. Nicht nur sehen sie sich damit konfrontiert, ihre zukünftige Rolle neu definieren zu müssen, sondern auch Streit zu vermeiden und die Familie genauso wie das Vermögen zusammenzuhalten. Dem gegenüber sieht sich die neue, noch unerfahrene Generation den hohen Erwartungen und Hoffnungen ihrer Eltern und Mentoren ausgesetzt. Auch sie scheut den Konflikt innerhalb der Familie sowie das Risiko, den Ansprüchen nicht gerecht werden zu können. Ein Leistungsdruck, der steigt, je länger das Familienvermögen besteht und je mehr Verantwortliche es zuvor verwaltet haben.
Ein Family Office kann hier durch einen tiefgreifenden Austausch wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Wahrnehmung der aktuellen und zukünftigen Aufgaben herausarbeiten und begleiten, Da dabei viele Emotionen, Erwartungen und Ängste aufeinandertreffen, kann das Family Office als Mediator dienen und Konfliktpotenziale nachhaltig reduzieren. Als dritte Instanz gilt unsere Aufgabe vor allem dem Vermögenserhalt, was uns zu neutralen Partnern beider Seiten macht.
Im Ergebnis entsteht ein Plan, der die schrittweise Übernahme vermögensbezogener Verantwortung festlegt. Das kann zum Beispiel bedeuten, die NextGen zunächst am regelmäßigen Dialog mit dem Family Office und weiteren Partnern wie Steuerberatern oder Anwälten zu beteiligen. So erhalten sie einen ersten Einblick und bauen nach und nach das Verständnis für Anlageklassen und Strategien auf.
Was das Family Office für die Vermögensnachfolge zu einem wertvollen Partner macht, sind vor allem seine Neutralität, Expertise und Erfahrung. Mit einem klaren Fokus auf den Erhalt und die strategische Verwaltung des Familienbesitzes ist es eng mit den Werten und Entscheidungsrichtlinien der Inhaber vertraut. Gleichzeitig ist es in der Lage, neue Impulse der nächsten Generation effizient aufzunehmen und zu implementieren. (DFPA/abg)
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Die Finvia Holding GmbH ist ein in Frankfurt am Main ansässiges Multi Family Office. Mit mehr als 100 Mitarbeitern betreut das Unternehmen Vermögen in Höhe von fünf Milliarden Euro.