Anleihen aus den Frontier Markets weiterhin attraktiv

Marktkommentar von Kevin Daly (abrdn) zum Marktsegment der Frontier-Markets-Anleihen. Da Marktrisiken bereits größtenteils eingepreist sind, bleibt es seiner Einschätzung nach weiterhin attraktiv:

Kevin Daly
Kevin Daly

Anleihen aus den Frontier Markets konnten in den letzten zehn Jahren mit beeindruckenden risikobereinigten Erträgen aufwarten, die sie spezifischen Merkmalen zu verdanken haben. Die Frontier Markets stellen eine attraktive Alternative zu anderen Hochzins-Engagements dar. Am ehesten lassen sie sich mit den Mainstream-Schwellenmärkten vergleichen, die sie in den vergangenen zehn Jahren regelmäßig übertroffen haben. Wir sind überzeugt, dass Hartwährungsanleihen aus den Frontier Markets in einem trotz erster Zinserhöhungen weiter intakten Niedrigzinsumfeld zweifellos von höheren Zinsgewinnen bei Carry-Strategien profitieren. Dank des geringeren Durationsrisikos konnten sie die Schwellenmärkte als Ganzes aber auch in Phasen mit steigenden US-Treasury-Renditen übertreffen, wie beispielsweise im ersten Quartal 2021. Lokalwährungsanleihen aus den Frontier Markets haben zwischenzeitlich deutlich höhere Renditen und Gesamterträge erzielt als ihre Pendants aus den Mainstream-Schwellenländern. Überraschenderweise behaupteten sie sich auch in Phasen erhöhter Risikoaversion gut, insbesondere während der Hochphase der Pandemie im ersten Quartal 2021.

Es bedarf aber auch umfangreicher Kenntnisse und Erfahrung, um in die Frontier Markets anzulegen. Viele Manager sind daher entweder nicht in der Lage oder nicht willens, Zeit in detailliertes Research zu investieren, das für Engagements in dieser Anlageklasse erforderlich ist. Wir sind einer der wenigen Asset Manager, der einen speziellen Fonds für Frontier-Markets-Anleihen anbietet. Wir beschäftigen uns bereits seit den frühen 2000er Jahren mit diesen Märkten und verfügen daher über umfassende Investment-Erfahrung. Dabei betrachten wir das gesamte Universum der Frontier-Markets-Anleihen und versuchen so, ein maximales Ertragspotenzial bei gleichzeitiger Minimierung des Risikos zu erreichen. Die Outperformance des Fonds gegenüber Mainstream-EM-Hartwährungs- und -Lokalwährungsindizes – von denen das Fondsmanagement völlig unabhängig agieren kann – beweist sowohl für die vergangenen fünf Jahre und auch seit der Auflegung des Fonds im Jahr 2013, wie robust der Anlageprozess ist. Die Anlageklasse der Hartwährungsanleihen aus den Frontier Markets ist zwar zwischen 2011 und 2021 von 37 Milliarden US-Dollar auf über 200 Milliarden US-Dollar angewachsen. Die Art und Weise, wie sich Anleger an den Schwellenmärkten engagieren, hat sich aber in den letzten zehn Jahren kaum verändert. Dies war einer der Gründe, warum wir 2013 einen speziellen Fonds für Frontier-Markets-Anleihen aufgelegt haben, zumal die meisten Emerging-Markets-Anleihefonds üblicherweise nur ein begrenztes Frontier-Markets-Exposure aufweisen. Mit einem Spezialfonds können wir auch in einige kleinere lokale Märkte investieren, die nicht für größere Lokalwährungsanleihen in Frage kommen.

Ausblick 2022: Marktrisiken größtenteils bereits eingepreist

Was den Ausblick für 2022 betrifft, so schätzen wir die meisten Frontier Markets konstruktiv ein, da wir das Ausfallrisiko weiterhin für gering halten und keinen akuten Finanzierungsbedarf in einem Jahr sehen, in dem die US Federal Reserve ihre Liquiditätszuschüsse drosseln wird. Die Bewertungen von Hartwährungsanleihen aus den Frontier Markets sind mit einem durchschnittlichen Spread von 770 Basispunkten gegenüber US-Treasuries sehr attraktiv und liegen 350 Basispunkte über dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie Anfang 2020. Der Spread von Frontier Markets- gegenüber US-Hochzinsanleihen bewegt sich derzeit auf einem Allzeithoch, was unserer Ansicht nach Crossover-Investoren anlocken könnte.

Potenzieller Gegenwind für die Frontier Markets kann sich aus der aggressiveren Haltung der Fed ergeben: Diese hat signalisiert, das Tapering schneller vorantreiben und ihren Leitzins 2022 mindestens viermal anheben zu wollen. Vor diesem Hintergrund sollten die Marktteilnehmer vor allem das Tempo der Leitzinserhöhungen im Auge behalten. Eine Wachstumsverlangsamung in China stellt ein weiteres Risiko dar, wenngleich sich die Märkte darauf bereits zum Großteil eingestellt haben. Das idiosynkratische Risiko ist traditionell der wichtigste Performancetreiber für die Frontier Markets, und obwohl wir diesbezüglich bei einigen wenigen Ländern Bedenken hegen, sind wir, was das Jahr 2022 betrifft, grundsätzlich optimistisch gestimmt.

Kevin Daly ist Portfolio Manager Emerging Markets Debt beim Vermögensverwalter abrdn und Fondsmanager des „Aberdeen Frontier Markets Bond Fund“. Das börsennotierte Unternehmen verwaltet Kundenvermögen in Höhe von 531,4 Milliarden Euro für institutionelle Investoren wie Versicherungen, Banken, Altersversorger, Unternehmen und Stiftungen, Regierungen sowie für Vertriebspartner und Privatkunden.

www.abrdn.com

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