Der Zwang zur Innovation

Rene Schoenauer
René Schoenauer

In der Versicherungsindustrie wächst der Digitalisierungsdruck und es manifestiert sich der Plattform-Gedanke – das zeigen auch die Ergebnisse einer aktuellen Bitkom-Studie. Eine Einschätzung von René Schoenauer, Director Product Marketing EMEA bei Guidewire Software:

Über die Hälfte (52 Prozent) der Befragten in der aktuellen Bitkom-Studie zur Versicherungsindustrie in Deutschland glauben, dass zahlreiche traditionelle Versicherungsanbieter bis 2030 vom Markt verschwinden werden. Gleichzeitig sehen die Studienteilnehmer große Plattform-Riesen wie Apple, Google oder Amazon als sehr benutzerfreundlich an. Eine mittelfristige Folge könnte sein, dass klassische Versicherer zwar weiter ihre Produkte anbieten, aber als Marke nicht mehr präsent sind. Vor allem dann, wenn es in Richtung Plattform-Ökonomie und -Ökosystem geht.

Giganten wie Amazon, Google oder Apple würden dann die Kundenschnittstelle besetzen, aber klassische Versicherer würden als reine Risikoträger in einem solchen Szenario in den Hintergrund rücken. Diese Entwicklung würde dazu führen, dass Versicherungen lediglich eine Zusatzleistung des Plattform-Angebots wären und ihre Marke und Identität an Bedeutung verlieren würden. Auch aus diesem Grund besteht Handlungsbedarf für Innovation, denn bereits jeder Dritte der Befragten in der Studie könnte sich vorstellen, eine Versicherung bei einem großen Digitalunternehmer abzuschließen.

Eigene Ökosysteme schaffen

Eine Aufgabe für die Versicherungsindustrie könnte sein, eigene Ökosysteme und Plattformen zu schaffen, die über die reine Versicherung hinausgehen. Auch aus diesem Grund kooperieren klassische Versicherer bereits mit Insurtechs oder Unternehmen außerhalb ihres Kerngeschäftes. Oft geht es in den Kooperationen um die Implementierung von KI oder um die Verbesserung von Prozessen. Aber es kann auch ein anderes Thema in den Fokus gerückt werden: Wie kann es gelingen, die Kundenschnittstelle interaktiv und vor allem positiv zu besetzen?

Die Aufgabe besteht darin, dass Versicherungen nicht nur als Zusatzprodukt gesehen werden, sondern als eigenständiger Teil eines weiterführenden Angebots. Hier über den Tellerrand hinauszublicken und ein Ökosystem mit einem Omni-Channel-Ansatz zu schaffen, kann schon mittelfristig den Unterschied machen. Konkret würde das bedeuten, dass Versicherer beispielsweise auch Produkte oder Dienstleistungen außerhalb des Versicherungs-Spektrums aufnehmen und beispielsweise eine Reiseplattform schaffen, bei der dann auch die Versicherung mit angeboten werden kann. Um den Omni-Channel-Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden muss dann auch hier sichergestellt werden, dass der Kunde jede Kontaktmöglichkeit mit der Versicherung nahtlos und ohne Informationsverlust auf Seite des Versicherers nutzen kann. Dann ist es auch möglich, den Kundenkontakt positiv zu wandeln und die Interaktionsrate zu erhöhen, damit sich Kunden nicht nur bei ihrem Versicherer melden, wenn sie einen Schadenfall haben.

Chance: Parametrische Versicherung

Ein weiteres Ergebnis der Bitkom-Studie ist, dass sich Versicherungsnehmer zu einem überwältigend großen Teil (98 Prozent) für individuelle und anpassbare Produkte aussprechen. Die Lösung hierfür könnte die parametrische Versicherung sein, also die Anpassung der Versicherungsprämien und -leistungen basierend auf der aktuellen Situation, dem aktuellen Verhalten und/oder Aufenthaltsort des Versicherungsnehmers. Hierbei können auch IoT-Geräte eine wichtige Rolle spielen. Wenn der Versicherungsnehmer beispielsweise während seines Urlaubs sein Haus oder sein Auto besonders absichern möchte, dann wäre hier eine parametrische Versicherungslösung ein innovativer Ansatz, um die Attraktivität einer Versicherung deutlich zu steigern.

Mehr Agilität, Geschwindigkeit und schnellere Integration durch starke Partner

Um Digitalisierung und Plattform-Ökosysteme ganzheitlich zu denken und realisieren zu können, bedarf es bei Versicherern oft eines starken und erfahrenen Partners. Denn so kann sichergestellt werden, dass System-Wartung und IT-Infrastrukturmaßnahmen nicht zu kapazitätsfressenden Hindernissen werden, sondern Raum und Zeit für Innovation und Produktentwicklung bleibt.

Mit einem starken Partner, der ein SaaS-Modell anbietet, in dem er sich um die Modernisierung der IT-Infrastruktur und um dessen Maintenance kümmert und kontinuierlich neue, innovative Funktionalitäten und Fähigkeiten zur Verfügung stellt, kann eine höhere Agilität und eine schnellere Time-to-Market gewährleistet werden. Diese erhöhte IT-Agilität wird auch zu einer erhöhten Business-Agilität führen.

René Schoenauer ist Director, Product Solution Marketing für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) bei Guidewire Software (München). Das 2001 gegründete Unternehmen mit Sitz in San Mateo (USA) ist ein Anbieter von Kernsystemen, Datenmanagement und -analytik sowie digitalen Lösungen für Schaden- und Unfallversicherer. Es hat über 380 Kunden in 34 Ländern.

www.guidewire.de

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