Krypto-Regulierung: "MiCA ist ein wichtiger Schritt"

Nach dem Europäischen Parlament hat auch der Europäische Rat der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) zugestimmt. Rupert Schaefer, Exekutivdirektor für Strategie, Policy und Steuerung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), erläutert im Gespräch mit DFPA.info die Auswirkungen auf die Kryptomärkte.

Rupert Schaefer
Rupert Schaefer

DFPA: Herr Schaefer, ist die Verabschiedung von MiCA in den Augen der BaFin ein Erfolg?

Schaefer: Eine EU-weit einheitliche Regulierung von Märkten in Kryptowerten ist sehr zu begrüßen. Jüngere Skandalfälle haben offensichtliche Missstände wieder einmal klar aufgezeigt und den Handlungsbedarf in diesem Bereich bestätigt. Kryptowerte können für Anlegerinnen und Anleger aufgrund der Volatilität und teilweise unseriöser Anbieter sehr riskant sein. Die Geldwäscherisiken sind ebenfalls hoch. Die BaFin hat deswegen eine stärkere Regulierung unterstützt und setzt hier einen Aufsichtsschwerpunkt. Damit unterstützen wir auch legitime Finanzinnovation, denn wir sollten differenzieren: auch wenn einzelne Geschäftsmodelle problematisch sind, die Distributed-Ledger-Technologie bietet auch Chancen für Effizienzgewinne im Finanzsektor.

DFPA: Die Kryptomärkte entwickeln sich rasch weiter – beantwortet MiCA alle Fragen?

Schaefer: MiCA ist ein wichtiger Schritt und im internationalen Vergleich wegweisend. Aber in der Tat gibt es noch regulatorischen Bedarf, um gewisse Lücken zu schließen und das Prinzip „same busines, same risks, same rules“ vollständig umzusetzen. Ich denke da vor allem an Geschäftsmodelle wie Lending oder auch Staking, also letztlich das Verleihen von Kryptowerten gegen Entgelt. Diese Aktivitäten sind im traditionellen Bereich klar erfasst. Auch angesichts der jüngsten Ereignisse kann MiCA kein Schlusspunkt sein. Die Evaluation des Regelwerkes ist in der Verordnung ausdrücklich vorgesehen und eine stärkere Risikoorientierung der Kapital- und Liquiditätsanforderungen ist sicherlich ein Thema, über das wir diskutieren sollten. Das betrifft insbesondere Unternehmen, die mehrere Aktivitäten unter einem Dach bündeln. In diesen Fällen sollten sich auch die regulatorischen Anforderungen entsprechend erhöhen. Die im Zukunftsfinanzierungsgesetz vorgesehenen Regeln zum Schutz der Kunden bei Insolvenz eines Kryptoverwahrers sind ein wichtiger nationaler Schritt zur Schaffung von Rechtssicherheit.

DFPA: Außerhalb der EU sind Kryptogeschäfte teilweise unreguliert. Welche Risiken birgt das für deutsche Anlegerinnen und Anleger?

Schaefer: Die Risiken sind hoch: Selbst der entlegenste Ort ist für Anlegerinnen und Anleger heutzutage online nur einen Mausklick entfernt. Risiken für die Funktionsfähigkeit und Integrität der Märkte stoppen auch nicht an der Grenze. Daher brauchen wir neben weltweit anwendbaren Regulierungsstandards auch eine vergleichbar intensive Aufsicht. Die internationalen Standardsetzer wie das Financial Stabilty Board FSB und der Basler Ausschuss aber auch die Financial Action Task Force arbeiten derzeit mit Hochdruck daran. Die BaFin engagiert sich hier intensiv.

Rupert Schaefer ist Exekutivdirektor für Strategie, Policy und Steuerung bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), einer selbstständigen Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Bonn und Frankfurt am Main. Sie vereinigt die Aufsicht über Banken und Finanzdienstleister, Versicherer und den Wertpapierhandel unter einem Dach. Ihr Hauptziel ist es, ein funktionsfähiges, stabiles und integres deutsches Finanzsystem zu gewährleisten.

www.bafin.de

Zurück

interviews

Datenschutzeinstellungen

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.
In dieser Übersicht können Sie, einzelne Cookies einer Kategorie oder ganze Kategorien an- und abwählen. Außerdem erhalten Sie weitere Informationen zu den verfügbaren Cookies.
Gruppe Essenziell
Name Contao CSRF Token
Technischer Name csrf_contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der Website vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen . Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name PHP SESSION ID
Technischer Name PHPSESSID
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Cookie von PHP (Programmiersprache), PHP Daten-Identifikator. Enthält nur einen Verweis auf die aktuelle Sitzung. Im Browser des Nutzers werden keine Informationen gespeichert und dieses Cookie kann nur von der aktuellen Website genutzt werden. Dieses Cookie wird vor allem in Formularen benutzt, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen. In Formulare eingegebene Daten werden z. B. kurzzeitig gespeichert, wenn ein Eingabefehler durch den Nutzer vorliegt und dieser eine Fehlermeldung erhält. Ansonsten müssten alle Daten erneut eingegeben werden.
Erlaubt
Gruppe Analyse
Name Google Analytics
Technischer Name _gat,_ga_gid
Anbieter Google
Ablauf in Tagen 1
Datenschutz https://policies.google.com/privacy
Zweck Tracking
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name Contao HTTPS CSRF Token
Technischer Name csrf_https-contao_csrf_token
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Dient zum Schutz der verschlüsselten Website (HTTPS) vor Fälschungen von standortübergreifenden Anfragen. Nach dem Schließen des Browsers wird das Cookie wieder gelöscht
Erlaubt
Gruppe Essenziell
Name FE USER AUTH
Technischer Name FE_USER_AUTH
Anbieter
Ablauf in Tagen 0
Datenschutz
Zweck Speichert Informationen eines Besuchers, sobald er sich im Frontend einloggt.
Erlaubt