Fidelity: Stabiler Ausblick für europäische Investment-Grade-Anleihen
Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment, hält Unternehmensanleihen guter Bonität für eine sinnvolle Alternative zu europäischen Staatsanleihen. Das hohe Ertragsniveau und die defensiven Eigenschaften dieser Bonds seien attraktiv für Investoren. Potenzial sieht er aber auch bei asiatischen und amerikanischen Hochzinsanleihen.
Roemheld erwartet nicht, dass die Renditen von Staatsanleihen in absehbarer Zeit deutlich steigen werden, da sich die Weltwirtschaft insgesamt nur langsam erhole. Investoren sollten lange Laufzeiten favorisieren, zumindest so lange bis es Anzeichen einer deutlichen Belebung von Wachstum und Konsum gibt. Die Wertentwicklung von Staatstiteln werde in den kommenden zwölf Monaten aber gering bleiben.
Im Gegensatz zu Staatsanleihen würden ausgewählte Investment-Grade-Anleihen und High-Yield-Produkte im aktuellen Marktumfeld noch vergleichsweise gute Renditen bieten. Insgesamt weise die Anlageklasse dank des hohen Ertragsniveaus und der defensiven Eigenschaften gegenüber Staatsanleihen „klare Renditevorteile“ auf.
Auch Hochzinsanleihen würden nach Einschätzung von Roemheld attraktiv bleiben, Potenzial sieht er insbesondere bei US- und asiatischen Titeln. Das gelte besonders auch für Unternehmen, die einst mit der Qualitätsnote „Investment-Grade“ ausgezeichnet wurden und dann durch ein niedrigeres Rating zurückgefallen sind.
Fidelity Worldwide Investment (FIL Limited) ist eine 1969 gegründete, weltweit tätige Fondsgesellschaft mit Sitz in Boston. Das Unternehmen ist ein Schwesterunternehmen des 1946 gegründeten, auf den amerikanischen Markt fokussierten Vermögensverwalters Fidelity Investments. Die Anteile beider Gesellschaften befinden sich vollständig in Familien- und Mitarbeiterbesitz. FIL Limited beschäftigt über 6.900 Mitarbeiter und verwaltet ein Vermögen in Höhe von rund 224,4 Milliarden Euro. (Stand: 31. Dezember 2014) (TH1)