Umfrage: Investoren treiben Netto-Null-Bestrebungen voran
Der Asset Manager Ninety One hat die zweite Edition der Planetary Pulse Umfrage, „Investing for a Carbon Free World: What Investors want”, veröffentlicht. Die Studie unter mehr als 6.000 Privatanlegern in zehn Ländern (Großbritannien, Deutschland, Italien, Dänemark, Schweden, Südafrika, Singapur, Hongkong, USA und Kanada) ergab, dass Investoren bereit sind, das Streben nach einer kohlenstofffreien Welt zu unterstützen. Die Hälfte der Befragten gab an, dass Vermögensverwalter ihren Einfluss als Anteilseigner von kohlenstoffintensiven Unternehmen nutzen sollten, um die Verringerung der Kohlenstoffemissionen zu erleichtern. Dies deute darauf hin, dass Investoren bereit sind, ihr Vermögen in nachhaltige Lösungen zu investieren, die zur Erreichung des Netto-Null-Ziels beitragen.
Ausgehend von ihren Antworten lassen sich die Befragten vier großen Anlegertypologien zuordnen, wenn sie über Investitionen im Allgemeinen und nachhaltige Investitionen im Besonderen nachdenken. Trotz eines deutlichen Wissensdefizits ist das Konzept von Investitionen zur Erreichung von Netto-Null-Projekten für vier von fünf Anlegern positiv besetzt. Viele Anleger seien jedoch nach wie vor skeptisch, ob sie einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels leisten können. 61 Prozent sind der Meinung, dass der größte Umweltsünder die Probleme angehen sollte.
Nachdem den Anlegern die Möglichkeit gegeben wurde, kurz über die potenziellen Ergebnisse von Engagement und Divestment nachzudenken, konnte festgestellt werden, dass sich ihre Präferenzen um sechs Prozent von einem Divestment weg und um fünf Prozent hin zu einer proaktiven Zusammenarbeit mit Unternehmen zur Reduzierung der Kohlenstoffemissionen verschoben haben. Dies zeige, wie wichtig es ist, Zeit in die Klärung der Frage zu investieren, welche Auswirkungen Investitionen haben sollen. Alle identifizierten Anlegergruppen änderten ihre Ansichten darüber, wie sie Netto-Null-Investitionen angehen sollten, wenn sie die Möglichkeit hatten, das Thema zu diskutieren.
Dies sei nicht zuletzt von Bedeutung, wenn man bedenkt, dass es auf der Hand liegt, dass ein Ausstieg aus Ländern mit hohen Emissionen erhebliche Risiken und unausweichliche Folgen für die Schwellenländer mit sich bringt und ihnen Kapital entzieht. Hendrik du Toit, Gründer und CEO von Ninety One: „Wir glauben an Nachhaltigkeit mit Substanz. Es gibt jedoch eine unbestreitbare und ernüchternde Tatsache in Bezug auf das Streben nach Netto-Null-Projekten: Alle Bemühungen, die nicht für die 7,9 Milliarden Menschen auf der Welt funktionieren, werden überall scheitern. Um den Planeten wirklich zu retten, müssen wir den Schwellenländern helfen, grün zu werden. Das bedeutet robuste CO2-Märkte, Kredite für den Klimaschutz und Finanzierungen für einen beschleunigten Übergang. Als Unternehmen, das seine Wurzeln in Südafrika hat, verstehen wir diese Notwendigkeit vielleicht besser als die meisten anderen. Schließlich sind die Schwellenländer bisher nicht für den Großteil der Emissionen verantwortlich."
Die Ergebnisse bestätigen die wachsenden globalen Bestrebungen für langfristige, wirksame Veränderungen zur Bewältigung des Klimawandels und die Umstellung auf Netto-Null-Investitionen. Neun von zehn Anlegern gaben an, dass sie der Meinung sind, dass die Verringerung der Kohlenstoffemissionen gefördert werden sollte, und dass sie bereit sind, mit ihrem Geld einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels zu leisten. Darüber hinaus sind 32 Prozent der Anleger so fest davon überzeugt, dass sie ihr Geld unabhängig von der Rendite gerne für die Verringerung der Kohlenstoffemissionen einsetzen würden.
Werden die Ergebnisse bei den deutschen Befragten betrachtet, so erwartet ein signifikanter Anteil der Investoren (40 Prozent) bei solchen Investments auch wettbewerbsfähige Renditen. Darüber hinaus gaben 28 Prozent der Anleger an, dass zwischen elf Prozent und 25 Prozent ihrer Investitionen auf das Netto-Null-Ziel ausgerichtet sind. Ebenso geht ein großer Teil (37 Prozent) davon aus, dass sie im kommenden Jahr ihre Investments zur Reduzierung von Emissionen signifikant, also um mehr als zehn Prozent, aufstocken werden. (DFPA/mb1)
Ninety One ist ein unabhängiger Asset Manager, der 1991 in Südafrika als Investec Asset Management gegründet wurde. Im Jahr 2020 spaltete sich das Unternehmen von der Investec-Gruppe ab und bietet heute unterschiedliche aktive Anlagestrategien in den Bereichen Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Multi-Asset und alternativen Anlagen an.