VanEck Goldkommentar: "Hoffnungsschimmer für eine Erholung des Goldpreises"
„Die geopolitischen Risiken eskalieren weiter und auch die makroökonomischen Risiken nehmen laut aktuellen Kennzahlen zu, schreibt Joe Foster, Portfoliomanager und Goldstratege beim Asset Manager VanEck, in seinem aktuellen Goldkommentar.
Laut Foster lagen sowohl die Verbraucherpreis-Inflation als auch die Erzeugerpreis-Inflation lagen erneut über den Erwartungen. Der Verbraucherpreisindex stieg im September gegenüber dem Vorjahr um 8,5 Prozent. Eine Studie der Deutschen Bank, die sich auf 126 Beobachtungen weltweit seit 1970 stützt, zeigt, dass die Inflation, wenn sie acht Prozent übersteigt, immer mindestens vier Jahre lang über zwei Prozent (dem Ziel der U.S. Federal Reserve) liegt.
In einem kürzlich erschienenen Artikel des Wall Street Journal erklärte die geschäftsführende Direktorin des IMF, dass „eine weltweite Rezession sehr gut möglich ist“. Im Durchschnitt schätzen die Ökonomen die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA in den nächsten zwölf Monaten auf 63 Prozent, gegenüber 49 Prozent im Juli, führt Foster aus.
„Zwei Risikobereiche, die unserer Meinung nach von den Märkten ignoriert werden, sind Schulden und internationale Währungen“, sagt Foster. „Letzten Monat haben wir erwähnt, dass die höheren Zinsen den Schuldendienst der USA zum größten Posten im Bundeshaushalt werden lassen. Diese Probleme sind jedoch nicht auf die USA beschränkt, da viele Länder auf der ganzen Welt mehr Schulden angehäuft haben, allen voran die beiden größten Länder, die USA und China.“ Darüber hinaus werde der Schuldendienst einen viel größeren Teil des globalen Bruttoinlandprodukts in Anspruch nehmen, da die bestehenden Schulden auf höhere Zinsen umgestellt werden. Die Schätzung der G7-Zinszahlungen für 2026 vom April 2021 zeigt, dass nur wenige (wenn überhaupt) diesen Anstieg des Schuldendienstes vorweggenommen haben. Die Verschuldungsrisiken werden wahrscheinlich zunehmen, weil die Volkswirtschaften einer strafferen Politik der Zentralbanken unterliegen.
An der Währungsfront haben viele den Anstieg des Dollars und die Rückgänge vieler anderer Währungen rund um den Globus verfolgt. Ein Vergleich der Goldpreise in den Landeswährungen US-Dollar, Britischem Pfund Sterling sowie Japanischem Yen zeige, dass sich diese historisch gesehen im Gleichschritt bewegten. „In letzter Zeit bestand zwischen Gold in US-Dollar und den beiden anderen Währungen jedoch eine bemerkenswerte Divergenz. Wir haben uns diesen Vergleich bis ins Jahr 1972 zurück angesehen und eine solche Divergenz hat es noch nie gegeben. Es handelt sich nicht um Schurkenstaaten, die von einem despotischen Diktator regiert werden, sondern um G7-Länder mit wichtigen Reservewährungen“, so der Goldexperte. Diese Währungsverwerfungen spiegeln die außerordentlichen Risiken wider, denen die Welt heute ausgesetzt ist. „Während die USA Probleme mit der Inflation, der Verschuldung, der uneinigen Politik, der Kriminalität und dem schwächelnden Militär haben, haben andere Länder Probleme, die die Probleme der USA überwiegen, sodass Gold als lokaler sicherer Hafen einen Aufwärtstrend verzeichnen kann“, sagt Foster. „Wie lange können die USA noch relativ isoliert von den Krisen sein, die den Rest der Welt zunehmend heimsuchen?“, fragt Foster abschließend. (DFPA/JF1)
VanEck ist ein Asset Manager mit Hauptsitz in New York (USA).