Viertes Sachwerte Kolloquium: "Man kann richtig Geld verdienen"

Zum vierten Mal luden Friedrich Wanschka, Markus Gotzi und Stefan Loipfinger am 18. Februar nach München zu ihrem Sachwerte Kolloquium ein. Das bewährte Branchen-Beobachter-Trio bot aktuelle Informationen zum Status der Sachwertbranche. In EXXECNEWS Ausgabe 05/2020 berichtet Herausgeber Dr. Dieter E. Jansen über die Veranstaltung:

„Den rund 50 Teilnehmern wurden drei Themenkomplexe offeriert:

Teil I Regeln und Kontrollen, Teil II Markt und Modelle, Teil III Vertrieb und Zukunft.

Teil I Überschrieben mit: Maßnahmenpaket der Bundesregierung - sind Teile der Sachwertbranche vom Aussterben bedroht?

Stefan Loipfinger präsentierte Branchenzahlen. Danach verlieren die Anbieter von Vermögensanlagen an Boden, die AIF-Branche wächst langsam, aber stetig. Loipfinger: ‚Es geht ein bisschen aufwärts‘.

Wirklich neu waren Loipfingers Ausführungen nicht. Auf ein wichtiges Problem machte er aufmerksam: In der Öffentlichkeit werden gerne jährliche Platzierungsankündigungen addiert und als Branchenzahlen veröffentlicht, ohne die notwendigen Platzierungsergebnisse dazu zu nennen. Es entstehen Fehleinschätzungen, weil einige auch große Anbieter, wie die Münchener Wealth Cap, keine Platzierungsdaten nennen. Loipfinger kritisierte diese Geheimniskrämerei als bedauerliche Intransparenz.

Den Schwerpunkt dieses Teils bildete das Thema ‚Maßnahmenpaket‘ der Bundesregierung aus dem August 2019. Darin werden Verschärfungen für Anbieter von Vermögensanlagen angekündigt. Leider war die Referentin dieses Themas, Frau Martina Hertwig (Wirtschaftsprüferin und Vorstandsmitglied des Verbandes ZIA), nicht erschienen. Das war bedauerlich, da die Teilnehmer nur rudimentär dem folgenden Referenten zu diesem Komplex, Dietmar Schloz von Asuco, folgen konnten. Schloz: Die Regulierung läuft aus dem Ruder, das Restriktionspaket ist als Warnschuss zu sehen und soll deutlich machen, dass Vermögensanlagen ‚auf der Abschussliste‘ des Gesetzgebers stehen. Das ergab auch die Diskussion zu diesem Komplex. Ob das stimmt blieb unerforscht.

Fakten, was aus dem vorgestellten Paket nun wird und wie es wohl final aussehen wird, oder ob es überhaupt kommt, konnte an diesem Tag nicht geklärt werden.

Es ergab sich eine Diskussion, dass die Branche kein einheitliches Bild gegenüber der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) abgibt. Es folgte ein allgemeines BaFin-Bashing. ‚Die Branche braucht einen Gegenspieler zur BaFin, um realisiert zu werden, Zusammenarbeit mit der BaFin ist die Hölle‘, so ein Teilnehmer.

Stefan Klaile, Geschäftsführer Solaris GmbH, stellte dann die Frage: Ist die Service-KVG die Lösung aller Probleme? Der Beitrag war bemerkenswert und umfangreich. Die Antwort gab Klaile klar und eindeutig: Die Service-KVG bietet Initiatoren enorme Vorteile, ob sie alle Probleme einer Emission lösen kann, konnte verständlicherweise nicht komplett präsentiert werden.

Teil II (Markt und Modelle) bot Einblicke besonders in die Welt der offenen Fonds. Gero Gosslar, ZIA-Geschäftsführer, schilderte sehr kompetent, was Brüssel mit dem European Green Deal von Präsidentin Ursula von der Leyen plant. Leider blieb der Großteil des Referates im Verborgenen, weil die Charts von Gosslar nicht lesbar waren.

Highlights des Tages waren die Referate von Guido Küther (Habona) und Thorsten Eitle (HEP). Beide Herren belegten, dass die Branche äußerst leistungsfähig ist. Küther machte deutlich, dass offene Immobilienfonds durchaus auch mittelgroße Initiatoren anpacken können. Eitle belegte am Beispiel seiner Photovoltaik-Produkte, wie professionell, kompetent und erfolgreich Publikums-AIF entwickelt werden können. Eitle: ‚Man kann richtig Geld verdienen‘!

Michael Denk (Quadoro) hatte mit Publikums-AIF wenig am Hut, er beschrieb unter Leitung von Markus Gotzi die Leistungskraft und Qualität des offenen Fonds. Allerdings schafft dieser nicht die Renditen der Publikums-AIF.

Besonders spannend wurde Teil III. Bereich: Vertrieb und Zukunft. Erst um 15.30 Uhr, also kurz vor Schluss der Veranstaltung, ging es um die Zukunft der Branche, den Vertrieb und den Anleger. Wir werden uns an Begriffe wie Blockchain, Token, Crowdfunding und Tippgeber gewöhnen müssen. Der Sachwerte-Vertrieb geht online, der Vertrieb als Teil der Sachwertbranche hat Zukunft, aber wird sich neu aufstellen müssen.

Erst dieser Teil des Kolloquiums kam auf das Thema Nummer 1 in diesen Tagen zu sprechen. Eric Romba, früherer BSI-Verbands-Chef, fragte: Was will der Kunde? Er stellte fest: Das ist die wichtigste Frage! Rombas Ausblick: Wir werden erleben, dass die Integration digitaler Inhalte in den Tagesablauf von uns allen vorangeht, dass Kunden viel höhere Erwartungen an Produkt und Emittenten haben werden, dass Kommunikation und Beratung wichtiger werden und, absolut im Vordergrund steht die Marke des Produktanbieters. Romba: ‚Im Kapitalanlagebereich gibt es keine Marken - leider.‘

Wenn zum Kolloquium ein Fazit gezogen werden sollte, dann dieses: Die sehr gute Zukunft des Publikum-Teils der Sachwertbranche kam kaum zum Zuge, die Profi-Liga der offenen, vor allem der Immobilienfonds bestimmte die Themen an diesem Tag. Der Kunde kam nicht richtig zu Wort.“

www.exxecnews.de

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