Gewerbeimmobilien in Europas Peripheriemärkten laut DTZ stark unterbewertet
Der Fair Value Index (FVI) der DTZ für Europa legte vom zwischen dem ersten und zweiten Quartal 2014 von 74 auf 76 Zählerpunkte zu. Aufgrund gestiegener Kaufpreise in den westeuropäischen Kernmärkten, nahm jedoch die Attraktivität des europäischen Investmentmarktes seit dem ersten Quartal 2013 stetig ab. Nach dem Index bieten eher die Märkte an Europas Peripherie attraktive Anlagemöglichkeiten für Investoren.
Ein Wert von 100 beschreibt eine generelle Unterbewertung sämtlicher betrachteter Teilmärkte, ein Wert von Null zeigt eine generelle Überbewertung an. Dabei orientiert sich der Index vor allem an der Rentabilität von Immobilienwerten im Vergleich zu risikofreien Anlageklassen bei einem fünf-jährigen Anlagehorizont.
Das Immobiliendienstleistungsunternehmen DTZ hat von 117 untersuchten europäischen Teilmärkten 71 als unterbewertet eingestuft, während 37 Teilmärkte einen tendenziell ausgeglichenen FVI aufweisen. Von den 20 am stärksten unterbewerteten Märkten im FVI fallen 17 auf die europäischen Peripheriestaaten Irland, Spanien und Italien. Spanien führt mit einem FVI von 100 das Ranking als das preislich attraktivste Land für Prime- Gewerbeimmobilien an. Ihm folgen Italien (FVI 92) und Osteuropa (FVI 84). Hier sind, mit Ausnahme vom Büromarkt Rom, alle untersuchten Teilmärkte unterbewertet. Am stärksten überbewertet sind nach DTZ Büroobjekte in Genf und Einzelhandelsobjekte in London West End.
Attraktivste Anlageklasse bleiben Industrieimmobilien, deren FVI von 87 Zählerpunkten im letzten Quartal auf aktuell 93 Zählerpunkten zulegte. Der Index für Büroimmobilien stieg im selben Zeitraum von 60 auf 64 Zählerpunkte, während die Werte für den Einzelhandel mit 78 Zählerpunkten unverändert blieben.
Magali Marton, Head of EMEA Research bei DTZ: „Die momentan attraktivsten Möglichkeiten für Investments bieten unserer Einschätzung nach die europäischen Randmärkte. Die beiden am stärksten unterbewerteten Teilmärkte sind der Einzelhandelssektor und der Industriesektor in Dublin. Neben Irland rücken für Investoren Randmärkte wie Spanien, Italien und Osteuropa aufgrund attraktiver Preise und der sich stabilisierenden Wirtschaftsentwicklung mehr in den Fokus. Langfristig erwarten wir allerdings, dass Immobilien für Anleger aufgrund anziehender Anleiherenditen weniger interessant werden.“
In der langfristigen Perspektive zeichnet sich laut DTZ ein sukzessiver Rückgang der aktuell günstigen Anlegerkonditionen ab. Europaweit prognostizieren die DTZ-Analysten eine Rückkehr zu einem FVI von 50 Zählerpunkten bis 2017.
Quelle: Pressemitteilung DTZ
DTZ ist ein 1784 gegründetes Immobiliendienstleistungsunternehmen mit Sitz in Chicago. Seit 2011 gehört das Unternehmen zum australischen Immobiliendienstleister UGL Limited. DTZ beschäftigt 24.200 Mitarbeiter in 208 Büros in 52 Ländern. (JZ1)