"Markt für ESG-Ratings regulieren"
Der Bedarf der Versicherer an ESG-Ratings und -Daten ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Sie spielen insbesondere auch aufgrund der zunehmenden nachhaltigkeitsbezogenen Ausrichtung vieler Unternehmen eine wichtige Rolle, schreibt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seiner Homepage.
Die bestehenden Marktstrukturen im Bereich ESG-Ratings werden von der Versicherungswirtschaft in Teilen als problematisch erachtet. Insbesondere werden der geringe Grad an Standardisierung und Transparenz, die Datenverfügbarkeit und die geringe Vergleichbarkeit der Ratings kritisch gesehen. Um die bestehenden Herausforderungen anzugehen, spricht sich der GDV für Regulierungsmaßnahmen aus, die aber in entsprechende globale Initiativen eingebunden sein sollten.
Die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsfaktoren in Kreditratings sehe der GDV grundsätzlich als gewährleistet, heißt es von Seiten des GDV. Als weitere Maßnahme könnte allenfalls eine weitere Detaillierung der im April 2020 veröffentlichten ESMA-Leitlinien zur Offenlegung von ESG-Faktoren in Kreditratings erfolgen. Dabei sei es aus Sicht des GDV wichtig, dass die Anforderungen in einem angemessenen Verhältnis zu den Offenlegungsanforderungen für sonstige relevante Faktoren stehen und das etwaige Maßnahmen die Aussagekraft von Ratings in Bezug auf Ausfallwahrscheinlichkeiten nicht schmälern. (DFPA/JF1)
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 487.500 Mitarbeitern, 454 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,8 Billionen Euro zusammengeschlossen.