RICS kritisiert Mietpreisbremse
Der Berufsverband für Immobilienfachleute (The Royal Institution of Chartered Surveyors, RICS) erkennt in den offiziellen Mietpreisregulierungen in Deutschland erhebliche Risiken für die hiesige Wohnungswirtschaft.
In einer aktuellen Pressemitteilung bezieht sich die RICS auf einen Passus der staatlich geplanten Mitpreisregulierung, wonach den Ländern für die Dauer von fünf Jahren das Recht eingeräumt werden soll, in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten bei Wiedervermietungen die Mieterhöhung auf maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete zu beschränken. Ausgenommen davon seien Erstvermietungen bei Neubauten sowie Anschlussvermietungen nach Modernisierungen.
„Damit überlässt die Bundesregierung die Verantwortung für die konkrete Ausgestaltung der Neuvertragsmietenregelung weitgehend den Ländern und Kommunen. Diese sind nun in der Pflicht, konform zur Rechtsprechung des BGH, Gebiete und Stadtteile mit angespannten Wohnungsmärkten festzulegen und nachzuweisen“, erklärt Martin Eberhardt Frics, Vorstandsvorsitzender der RICS Deutschland.
Auch für den Neubau von Mietwohnungen in den benannten Gebieten sowie für die Modernisierung bestehender Altbausubstanzen erwartet die RICS negative Auswirkungen. „In Deutschland veralten zunehmend Wohnungsbestände. Die Mietpreisbremse macht Investitionen in den betroffenen Bestand unattraktiv“, so Frics.
Quelle: RICS Pressemitteilung
Die Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) wurde 1868 in Großbritannien gegründet und erhielt 1881 die königliche Charta. Heute ist die RICS ein weltweit tätiger Berufsverband von Immobilienfachleuten, der über 100.000 qualifizierte Mitglieder in mehr als 140 Ländern rund um den Globus repräsentiert.