GDV: "Zinsen pfui, Digitalisierung hui"
Die Digitalisierung bietet nach Meinung der Versicherer in der Prozessoptimierung die größten Vorteile. Neun von zehn Unternehmen versprechen sich davon positive Impulse für ihr Geschäft. Die Chancen durch neue Vertriebswege und Produkte stehen für sie erst an zweiter und dritter Stelle. Das ist das Ergebnis einer Sondererhebung im Rahmen des ifo-Konjunkturtests Versicherungswirtschaft, so merkt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) an.
„Die Unternehmen sehen in der Digitalisierung vor allem die Chance, ihr Abläufe schneller und effizienter zu machen“, sagt Klaus Wiener, Chefvolkswirt des GDV. So käme beispielsweise in der Schadenabwicklung vermehrt Künstliche Intelligenz zum Einsatz, um Anfragen automatisiert zu bearbeiten. Diese Änderungen seien von außen nicht immer sichtbar, hätten aber für die Wertschöpfung große Effekte. „Viele messen den Digitalisierungsfortschritt in der Assekuranz an sichtbaren Dingen wie Apps. Die entscheidenden Neuerungen passieren aber im Hintergrund, im Maschinenraum der Unternehmen“, so Wiener. Ein Beleg für die voranschreitende Digitalisierung seien auch die hohen IT-Ausgaben.
Während die befragten Manager die Digitalisierung als Treiber für ihr Geschäft erachteten, bewerten sie die andauernden Niedrigzinsen als zunehmende Belastung. Laut ifo-Sonderumfrage befürchten acht von zehn Manager negative Effekte für ihre Kapitalanlage. Dass die Versicherer wegen der Niedrigzinsen gegenüber anderen Altersvorsorge-Anbietern ins Hintertreffen geraten, erwarteten die befragten Branchenvertreter indes nicht. Lediglich ein Viertel glaubt, dass sich durch die Niedrigzinsen die Konkurrenzbeziehungen verschlechtern werden. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 493.000 Mitarbeitern, 438 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,7 Billionen Euro zusammengeschlossen.