Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien veröffentlicht
Die Assekurata Assekuranz Rating Agentur hat zum 18. Mal in Folge ihre jährliche Untersuchung zu Überschussbeteiligungen und Garantien deutscher Lebensversicherer vorgestellt. Insgesamt 47 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil, die nach Prämieneinnahmen einen Marktanteil von 79 Prozent (Vorjahr: 78 Prozent) widerspiegeln. Die Studie offenbare, wie Altersvorsorgeverträge aus den Bereichen Klassik, Neue Klassik und Indexpolicen aktuell verzinst werden und welche Renditen die Kunden erwarten können.
Stark gesunkene Zinsen führen zu geringeren Deklarationen. Über alle analysierten Produktarten und Tarifgenerationen sinkt die laufende Verzinsung 2020 im Marktdurchschnitt um 0,09 Prozentpunkte auf 2,74 Prozent. Während bei den jüngeren Tarifgenerationen ein höherer Rückgang zu verzeichnen ist, bleibt die Verzinsung bei den älteren weitgehend stabil. Grund hierfür seien die vertraglichen Garantien, auf die die Kunden mit Vertragsabschluss einen Anspruch haben, so dass die Überschussbeteiligung nicht darunter sinken kann. Im gewichteten Marktdurchschnitt fällt die Überschussdeklaration mit 2,79 Prozent höher aus als im arithmetischen.
Von den 30 Unternehmen mit einer klassischen privaten Rentenversicherung mit Höchstrechnungszins von 0,90 Prozent haben 21 die laufende Verzinsung abgesenkt. Neun Gesellschaften hielten an der Deklaration fest, darunter die Ideal Lebensversicherung, die mit 3,30 Prozent weiterhin marktweit die mit Abstand höchste laufende Verzinsung gewährt. Werden die aktuellen Deklarationen inklusive der in Aussicht gestellten Schlussüberschüsse auf einen 25-jährigen Mustervertrag hochgerechnet, so liegt die illustrierte Beitragsrendite im Marktdurchschnitt bei 2,07 Prozent.
Mit 24 Unternehmen vertreibe gerade einmal die Hälfte der Studienteilnehmer überhaupt noch eine klassische private Rentenversicherung mit lebenslangem Garantiezins von 0,90 Prozent im Neugeschäft. „Die traditionelle Klassik rückt im Regal der Lebensversicherer offenbar immer weiter nach hinten“, kommentierte Lars Heermann, Bereichsleiter für Analysen und Bewertungen bei der Kölner Rating-Agentur. „Dies zeigen auch die Wachstumseinschätzungen der Anbieter für verschiedene Geschäftsfelder, welche wir wieder in bewährter Systematik abgefragt haben. Im Ergebnis legen fast alle Teilnehmer für die Klassik eine negative Erwartungshaltung an den Tag.“
Deutlich optimistischer schätze die Branche die Wachstumschancen für neue oder moderne klassische Produkte (Neue Klassik) ein. Zugleich bieten in diesem Jahr mit 28 Unternehmen (Marktanteil 61 Prozent) erstmals mehr Lebensversicherer einen neuen klassischen Tarif im Neugeschäft an als das traditionelle Pendant. Zum Vergleich: Im Rahmen der erstmaligen Untersuchung der Neuen Klassik im Jahr 2015 hatte der Marktanteil erst bei einem Drittel gelegen.
Die Anbieter neuer klassischer Produkte haben mehrheitlich (20 Unternehmen) die laufende Verzinsung abgesenkt, die restlichen acht hielten sie stabil. Für 2020 liegt die laufende Verzinsung der betrachteten Tarife bei durchschnittlich 2,28 Prozent (Vorjahr: 2,40 Prozent) und damit unterhalb der Klassik (2,29 Prozent). Bei der Gesamtverzinsung und der illustrierten Beitragsrendite stelle sich dann jedoch ein Renditevorteil gegenüber der Klassik heraus. „Dies ist aufgrund des geringeren Garantieniveaus auch zu erwarten“, kommentiert Heermann. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Assekurata
Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH ist eine Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Versicherungsunternehmen aus Kundensicht spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde 1996 gegründet und hat seinen Sitz in Köln.