Bauzinsen sinken wieder: neues Rekordtief in Sicht?

Nach acht Jahren der expansiven Geldpolitik unter Mario Draghi hat die Europäische Zentralbank (EZB) nahezu ihren gesamten Instrumentenkasten geplündert: Der Leitzins liegt seit vier Jahren bei null Prozent, der „Strafzins“ für Banken seit mehreren Monaten bei minus 0,5 Prozent. Darüber hinaus hält die Zentralbank mittlerweile Staatsanleihen und weitere Wertpapiere im Volumen von fast drei Billionen Euro. Sollte es jetzt zu einer Rezession kommen, hätten die Notenbanker daher nur noch beschränkte Möglichkeiten, der Konjunktur geldpolitisch unter die Arme zu greifen, schreibt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein, in seinem aktuellen Zinskommentar.

Während Draghi bis zuletzt die Handlungsfähigkeit der EZB verteidigte, betont Christine Lagarde auch die negativen Langzeitfolgen der lockeren Geldpolitik und erhöht den Druck auf die Politik. Die nationalen Regierungen müssten die niedrigen Zinsen nutzen und mit konsequenten Reformen in die Zukunftsfähigkeit der Euro-Staaten investieren. Neumann hält die von Lagarde geforderten Strukturreformen auch in Deutschland dringend notwendig. Im Jahr 2019 legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent zu. So niedrig fiel das Wachstum zuletzt im Jahr 2013 aus. Neumann sieht die deutsche Konjunktur langfristig durch fehlende Reformen gefährdet: „Da die deutsche Regierung in den letzten Jahren viel zu wenig in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung investiert hat, werden andere EU-Staaten uns beim Wachstumstempo überholen.“

Die Wirtschaftsprognosen für 2020 fallen marginal besser aus als für das vergangenen Jahr. Das ist vor allem dem Teilabkommen im Handelsstreit zwischen den USA und China und der abnehmenden Unsicherheit durch den Brexit zu verdanken. Auch wenn die weiteren Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien schwierig werden dürften, erwartet Neumann keine großen Auswirkungen auf die Finanzmärkte: „Ich rechne damit, dass bis Ende 2020 maximal eine Teileinigung erreicht wird und die Verhandlungen auch 2021 weitergehen werden. Ich gehe aber davon aus, dass das Thema den Markt über die Zeit immer weniger belasten wird.“ Allerdings gesellt sich zu den bekannten Unsicherheiten derzeit ein neues, noch wenig berechenbares Risiko hinzu: das Coronavirus. Mehrere Notenbanken - darunter Japans Zentralbank, die amerikanische Fed und die EZB – gaben bereits an, das Coronavirus und dessen Auswirkungen genau zu beobachten und gegebenenfalls zu reagieren.

In Deutschland sind sowohl die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe als auch die Bauzinsen wieder gesunken. Der Bestzins für ein Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung liegt aktuell bei 0,51 Prozent und ist damit nicht mehr allzu weit vom absoluten Tiefstand (0,42 Prozent) entfernt. Neumann geht nicht davon aus, dass sich die Bauzinsen in den kommenden Monaten viel bewegen werden: „Solange sich die Konjunktur nicht nachhaltig positiv entwickelt, wird sich an der aktuellen Zinssituation nichts ändern. Das erneute Absinken der Bauzinsen ist allerdings nicht nur in der Konjunkturschwäche, sondern auch im aktuell starken Wettbewerb zwischen den Banken begründet. Ein neues Rekordtief ist in diesem Jahr nicht auszuschließen.“ (DFPA/JF1)

Quelle: Pressemitteilung Dr. Klein

Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und in mehr als 200 Filialen beraten rund 550 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.

www.drklein.de

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