Empirica Immobilienpreisindex: Neubewertung der Schwarmstädte ist abgeschlossen
Städte, die eine hohe Anziehungskraft gerade für junge Menschen haben und in die ein massiver Zuzug erfolgt, bezeichnen Immobilienfachleute als Schwarmstädte. Aufgrund ihrer Attraktivität weisen Schwarmstädte in der Regel höhere Mietpreise auf. Im dritten Quartal 2018 waren Schwarmstädte fast 30 Prozent und die kreisfreien Städte 15 Prozent teurer als der Bundesdurchschnitt, Landkreise dagegen rund acht Prozent preiswerter. Seither nähern sich die regionalen Mieten langsam wieder an. Das berichtet die Beratungsgesellschaft Empirica in ihrem „Empirica Immobilienpreisindex IV/2020“.
Im vierten Quartal 2020 sind die Schwarmstädte nur noch 24 Prozent und die kreisfreien Städte 13 Prozent teurer als der Bundesdurchschnitt, Landkreise dafür auch nur noch sieben Prozent preiswerter. „Extrem verlief diese Neubewertung in Berlin: Vor den Schwarmwanderungen war die Stadt 15 Prozent preiswerter als der Bundesdurchschnitt, im Höhepunkt 27 Prozent teurer, aber mittlerweile nur noch 13 Prozent. Der Mietendeckel (ab Februar 2020) mag diesen Rückgang verstärkt haben, der Trendbruch erfolgte jedoch schon sechs Quartale zuvor!“, so Empirica.
„Die Entwicklungen der Mieten finden sich spiegelbildlich in den Wanderungsstatistiken: So erleben die Schwarmstädte seit einigen Jahren immer weniger Zulauf aus ländlichen Regionen, die Binnenwanderung zielt jetzt mehr auf deren Umland oder auf Ausweichstädte. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr ländliche Regionen mit abflauender Abwanderung. Diese Trendumbrüche dürften auch durch Corona gestützt werden. Offen bleibt, in welchem Ausmaß Corona eine neue Auslandszuwanderung bewirkt. Profitieren könnten dann wieder die Städte“, so die Analyse. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Empirica
Die Empirica AG ist ein wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Beratungsunternehmen mit Sitz in Berlin. Das 1990 gegründete Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 30 Mitarbeiter an drei Standorten.